Tag & Nacht

Am Samstag, den 29. Oktober, wurde in Marseille am Ufer des Flusses Huveaune der geschundene Körper eines 12-jährigen Kindes gefunden. Das Kind wies Spuren von Stichwunden auf. Seine Mutter wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Der leblose Körper eines 12-jährigen autistischen Kindes, das am Freitag, dem 28. Oktober als vermisst gemeldet worden war, wurde am Samstag von seiner Familie in Marseille am Ufer des Flusses Huveaune mit Stichwunden gefunden, wie die Staatsanwaltschaft am späten Nachmittag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Bei einem Spaziergang verschwunden
Die Leiche des kleinen Jungen wurde vom Vater und dem Onkel des Kindes entdeckt, wie die Staatsanwältin von Marseille, Dominique Laurens, erläuterte. Das Kind, das laut seinem Onkel und seiner Tante, die sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag äußerten, autistisch war, soll sich am Freitag gegen 16.00 Uhr bei einem Spaziergang der Aufsicht seiner Mutter entzogen haben.

Laut Staatsanwaltschaft soll die Mutter ihr Kind am Freitag als vermisst gemeldet haben.

Der Onkel und die Tante des Kindes sagten der AFP, dass die Familie gegen 17.00 Uhr ein erstes Mal und gegen 22.00 Uhr ein weiteres Mal die Polizeiwache verständigt habe, da ihre Suche bis dahin erfolglos geblieben sei.

Die Familie gab gegenüber der AFP an, am Samstagmorgen nach stundenlanger Suche gegen 8.30 Uhr am Ufer des Flüsschens Huveaune zunächst die Jacke des Kindes gefunden zu haben, bevor sie schließlich gegen 13.00 Uhr den Körper des Kindes in einer Entfernung von etwa 100 Metern am Ende eines steilen Abhangs in hohem Gras und Gestrüpp fand.

Die Leiche des Kindes wies Stichwunden auf, wie die Staatsanwältin gegenüber der AFP erklärte. Sie sprach auch von „zahlreichen Blutspuren auf dem Weg zum Fundort der Leiche“. Auf Bildern, die der Onkel mit seinem Mobiltelefon aufgenommen und der AFP vorgelegt hat, ist das vollständig bekleidete Kind in Seitenlage, das Gesicht dem Gebüsch zugewandt, und Blutflecken an einem Arm und am Bauch, zu sehen.

Nach weiteren Angaben des Onkels hätten die Feuerwehrmänner der Familie geraten, sich zu entfernen, da das Gesicht des Kindes „beschädigt“ sei. „Wir sind sofort zur Polizei gegangen“, beklagte sich die Tante am Samstag gegenüber der AFP: „Wenn es sich um ein autistisches Kind wie dieses handelt, lässt man die Eltern nicht einfach so alleine suchen, sondern schickt eine Streife“. „Wenn sie früher gekommen wären…. vielleicht hätte das etwas geändert“.

Mutter in Polizeigewahrsam genommen
„Die Mutter des Kindes wurde in Anbetracht der Feststellungen der Spurensicherung der Polizei in der Wohnung der Familie in Polizeigewahrsam genommen“, erklärte knapp zwei Stunden später die Staatsanwältin.

Laut der Tante kümmerte sich die Mutter ganztägig um ihren autistischen Sohn, ihr einziges Kind, und übte keinen Beruf aus.


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