Tag & Nacht

Ein Vierteljahrhundert nach einer der schlimmsten Tragödien in der Geschichte der Alpenregion kamen am vergangenen Wochenende Familien und Angehörige zusammen, um der Opfer des verheerenden Brandes im Mont-Blanc-Tunnel zu gedenken.

Am 24. März 1999 ereignete sich eine Katastrophe, die tief in das kollektive Gedächtnis Europas eingebrannt ist: 39 Menschen verloren ihr Leben in den Flammen, die den Tunnel zwischen Frankreich und Italien erfassten.

Ein Ort tiefster Trauer

Für viele Hinterbliebene bleibt der Tunnel eine letzte Ruhestätte ihrer Liebsten, ein heiliger Ort des Gedenkens, denn die Körper wurden nie geborgen. Marie-Ange Chantelot, Präsidentin des Vereins der Opferfamilien des Mont-Blanc-Tunnels, sagte gegenüber dem Sender France Bleu Pays de Savoie, dass dieser Tag für viele Familien unverzichtbar sei. Sie fühlen den Drang, am Gedenkort zu sein, vor dem Mahnmal, das am Straßenrand auf dem Weg zum Tunnel in Chamonix, Haute-Savoie, errichtet wurde. Dieses Symbol hat für viele eine tiefe Bedeutung.

Zwei Zeremonien als Brücke der Erinnerung

Die Gedenkveranstaltungen fanden sowohl auf der französischen als auch auf der italienischen Seite statt und dienten als Brücke, die über nationale Grenzen hinweg eine Gemeinschaft der Trauer und des Gedenkens schuf. Die Familien versammelten sich am Samstag, dem 23. März, um 16 Uhr, für eine Zeremonie auf französischer Seite und trafen sich am darauffolgenden Sonntag auf italienischem Boden, um den Verlust ihrer Angehörigen zu betrauern und ihr Gedenken zu ehren.

Die Katastrophe, die nie vergessen wird

Der Brand, ausgelöst durch einen Lkw, wütete über 50 Stunden in dem 11 Kilometer langen Bauwerk, und die Temperaturen im Herzen des Brandherdes erreichten mehrere hundert Grad. Chantelot erinnert daran, dass der Ort für viele eine letzte Ruhestätte darstellt, da die Körper ihrer Liebsten nie geborgen wurden. In den Gräbern, die als symbolische Ruhestätten dienen, liegt für viele nichts oder nur wenig.

Das Gedenken an die Tragödie des Mont-Blanc-Tunnels und die damit verbundenen Zeremonien sind ein starkes Zeugnis für das Bedürfnis, die Erinnerung an jene, die ihr Leben verloren haben, lebendig zu halten. Es unterstreicht auch die Bedeutung von Gedenkstätten als Orte des Trostes und der Trauerbewältigung für die Hinterbliebenen. Während die Jahre vergehen, bleibt die Erinnerung an die Opfer und die Lehren, die aus der Katastrophe gezogen wurden, ein wesentlicher Teil der gemeinsamen Geschichte Europas.


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