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Der Französische Verband der Spielzeugindustrie meldet: „Die Spielzeuge können zu Schnittverletzungen, Blockierung der Atemwege, Erstickung, Strangulation, Perforation und chemischen Risiken führen“.

„95% der Spielzeuge“, die auf der Plattform Temu getestet wurden, „entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsvorschriften“, warnt der französische Verband der Spielzeug- und Kinderpflegeindustrie (FJP) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. Temu ist eine chinesische E-Commerce-Anwendung, die es Verbrauchern ermöglicht, Produkte zu unschlagbar günstigen Preisen zu kaufen.

Ende 2023 kaufte der Europäische Verband der Spielzeugindustrie 19 Spielzeuge auf der Plattform Temu. Anschließend wurden diese an „ein unabhängiges und akkreditiertes europäisches Testlabor zur Bewertung nach den Europäischen Sicherheitsstandards für Spielzeug“ geschickt. Und das Ergebnis war, dass von diesen 19 Spielzeugen „keines den EU-Vorschriften entsprach und 18 ein echtes Sicherheitsrisiko für Kinder darstellten“.

Die Vizepräsidentin der FJP, Julie Chaboud, erwähnte am vergangenen Donnerstag im Gespräch mit dem Sender France Inter das Beispiel eines Spielzeugs aus einem „Ring mit kleinen Bändern in Regenbogenfarben“. Sie erklärt, dass „spitze Metallteile aus dem Spielzeug herausragen“ und somit „potenziell das Kind schneiden“ können. Einige Teile könnten sich auch lösen und vom Kind verschluckt werden“. Julie Chaboud kritisiert, dass „solche Produkte nicht kontrolliert werden, weil sie direkt vom chinesischen Hersteller an die französischen Verbraucher versandt werden“. Dies verhindert ihrer Meinung nach jede Überprüfung der „Konformität dieser Produkte“.

Nach diesen Ergebnissen hat Temu mitgeteilt, dass man Maßnahmen ergriffen habe, um diese Spielzeuge auf der Plattform nicht mehr verfügbar zu machen. Der Europäische Verband der Spielzeugindustrie begrüßt diese „Reaktionsfähigkeit“, ist jedoch der Ansicht, dass diese Korrekturmaßnahmen nicht ausreichen. „Für jedes gefährliche Spielzeug, das auf der Plattform identifiziert wird, gibt es unzählige andere, die nicht entdeckt werden und sich irgendwann in den Händen von Verbrauchern in der gesamten EU befinden“, kritisiert er in einer Erklärung.

Angesichts dieser Tatsache fordern der europäische und der französische Spielzeugverband die Behörden auf, hart gegen skrupellose Händler außerhalb der Europäischen Union vorzugehen, die sich über die hier geltenden Regeln hinwegsetzen und gefährliches Spielzeug nach Europa verkaufen. Der französische Verband prangert ein „rechtliches Vakuum“ an und fordert europäische Rechtsvorschriften, „die sowohl zum Schutz der Kinder als auch dazu geeignet sind, seriösen und renommierten Spielzeugunternehmen zu ermöglichen, in einem fairen Wettbewerbsumfeld zu arbeiten“.


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