Tag & Nacht

Die Hamas ließ am Montagabend 11 israelische Geiseln frei, darunter 3 minderjährige französisch-israelische Geiseln: Eitan, 12 Jahre; Erez, 12 Jahre und Sahar, 16 Jahre. Vom Roten Kreuz betreut, kehrten die 11 Geiseln nach Israel zurück. Im Gegenzug ließ Israel 33 Palästinenser frei.

Emmanuel Macron zeigte sich äußerst erfreut über die Ankündigung bezüglich der Freilassung der ersten französischen Geiseln und versicherte, dass er „mobilisiert“ sei, um die Freilassung aller Geiseln zu erreichen.
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die eigentlich am Dienstagmorgen um 6 Uhr deutscher Zeit enden sollte, wurde um zwei weitere Tage verlängert, wie die Hamas in Katar bekannt gab.
Das französische medizinische Hilfsschiff „Dixmude“ ist mittlerweile in Ägypten eingetroffen. Es wird medizinische Hilfe für Verletzte im Gazastreifen anbieten. Das Schiff umfasst zwei Operationssäle und rund 40 Betten.
150 Lastwagen mit humanitärer Hilfe sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds seit Beginn der Waffenruhe in den nördlichen Gazastreifen gelangt.

„Eitan hat Schreckliches erlebt“
Der 12-jährige Eitan ist einer der drei kleinen französisch-israelischen Jungen, die am Montagabend von der Hamas befreit wurden. Seine Tante erzählte dem französischen TV-Sender BFMTV, dass das Kind „Schreckliches erlebt“ habe. Die Terroristen hatten ihn gezwungen, sich die Videos der Anschläge vom 7. Oktober anzusehen. Er erzählte seiner Tante, dass „jedes Mal, wenn dort ein Kind weinte, sie es mit einer Waffe bedrohten, damit es schweigt“.

Die französische Aussenministerin Catherine Colonna sagt auf dem Sender RTL, dass sie und Präsident Emmanuel Macron sich mit den Familien der französischen Geiseln getroffen hätten und dass man weiterhin alles tue, um die Freilassung der fünf anderen Franzosen zu erreichen. Catherine Colonna berichtete außerdem von „schwierigen“ Verhandlungen zwischen Katar, das als Vermittler fungiert, der Hamas und Israel. „Bis zum letzten Moment kennt man da Ergebnis nicht“, erklärte sie und betonte, dass es die Hamas, eine „Terrororganisation, die für schreckliche, abscheuliche, barbarische Anschläge verantwortlich ist“, sei, die Katar Listen mit Namen der von Israel freizulassenden palästinensischen Gefangenen übergebe.

Die drei französischen Minderjährigen, die am Montagabend von der Hamas freigelassen worden waren, sind wohlauf, wie Catherine Colonna heute Morgen auf dem Sender RTL mitteilte. „Es gibt eine klassische medizinische Betreuung, wie immer in solchen Fällen, aber sie scheinen nicht unter einem großen psychologische Schock zu stehen“. Die französische Außenministerin will im Laufe des Tages Gespräche mit den Familien der befreiten Kinder führen.

Die vorgesehene Verlängerung der Waffenruhe soll die Einfahrt weiterer Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den belagerten und durch sieben Wochen Bombenangriffe verwüsteten Gazastreifen ermöglichen. „Die humanitäre Lage in Gaza bleibt katastrophal und erfordert dringend zusätzliche Hilfsgüter, und zwar auf reibungslose, vorhersehbare und kontinuierliche Weise, um das unerträgliche Leiden der Palästinenser in Gaza zu lindern“, sagte der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Tor Wennesland, in der vergangenen Nacht. Mehr als die Hälfte der Häuser in dem kleinen palästinensischen Gebiet wurden nach Angaben der Vereinten Nationen beschädigt oder zerstört.


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