Tag & Nacht

Die Gelbwesten haben sich für Samstag, den 7. Januar, in Paris und vielen anderen französischen Städten wieder zu Demonstrationen verabredet.

Die Gelbwesten werden am Samstag, dem 7. Januar, wieder zu Kundgebungen in Paris und zahlreichen anderen französischen Städten zusammenkommen, die von dem Kollektiv „L’appel du peuple“ (Der Ruf des Volkes) initiiert wurden. Die Demonstranten protestieren unter anderem gegen die geplante Rentenreform und die hohen Lebenshaltungskosten.

Einmalig für die Gelbwesten wurde bei der Polizeipräfektur von Paris eine Demonstration für diesen 7. Januar vorher angemeldet. Die Organisatoren sind „Gelbwesten und Wutbürger und Gelbwestenfrauen“ sowie die Gelbwestengruppen von Montreuil, Pantin, Belleville und Ecologie populaire. Sie haben sich in einem Kollektiv unter dem Namen „L’appel du peuple“ (Ruf des Volkes) zusammengeschlossen.

Was sind die Forderungen der Demonstranten?
Der Zweck der Demonstration ist vielfältig: „Für soziale, steuerliche und klimatische Gerechtigkeit, gegen die Inflation, die Rentenreform (…) für die Abschaffung des Impfpasses und gegen staatliche Gewalt“, heißt es in dem Dokument, das bei der Präfektur eingereicht wurde. Titouan Bisson, einer der Organisatoren der Demonstration, fasst für die Zeitung Journal Du Dimanche zusammen: „Die aktuelle, von Macron orchestrierte neoliberale Verwaltung des Landes ist dabei, alle sozialen Rechte zu zerstören, für die die älteren Generationen gekämpft haben“.

„Der Aufruf hat in den Medien sowie in den sozialen Netzwerken sehr an Bedeutung gewonnen – und das dank Menschen, die wir nicht kennen. Das ist auch der Geist der Gelbwesten, ein Geist der Selbstorganisation, ein Akteur seines Kampfes zu sein“, sagt Titouan Bisson. Es ist richtig, dass der Hashtag #GiletsJaunes7janvier seit dem 29. Dezember zehntausende Male auf Twitter geteilt wurde und dass die Seite „Carte des rassemblements“ (Karte der Versammlungen) auf Facebook mit fast 400.000 Abonnenten sehr gut besucht ist. Bleibt abzuwarten, wieviele Menschen sich auch tatsächlich zu Demonstrationen und Protestzügen zusammenfinden.

Die Pariser Demonstration begann am Samstag, dem 7. Januar, ab 11 Uhr auf dem Place de Breteuil. Der Demonstrationszug soll dann um 14:30 Uhr in Richtung Boulevard de Bercy starten und über den Boulevard Pasteur, die Place de la Catalogne, die Place Denfert-Rochereau und die Place d’Italie führen.

Vorgesehener Weg des Demonstrationszugs durch Paris

Weitere geplante Versammlungen
Im Internet kursiert eine Liste mit den für diesen Samstag geplanten Versammlungen der Gelbwesten. Lyon, Besançon, Caen, Cahors, Carcassonne, Colmar, Marseille, Montauban, Mulhouse, Nizza, Niort, Straßburg, Toulon, Toulouse, Vannes… In 10 Regionen sind über 40 Demonstrationen geplant.

Von den historischen Figuren der Gelbwestenbewegung ist Maxime Nicolle alias „Fly Rider“ immer noch sehr aktiv in den sozialen Netzwerken und teilte den Aufruf zu den Demonstrationen am 7. Januar mit 150 000 Abonnenten. Dasselbe gilt für Jérôme Rodrigues und seine 246.000 Abonnenten. Jacline Mouraud und Ingrid Levavasseur, Mitbegründerinnen der Bewegung, erwähnen den 7. Januar hingegen nicht in den sozialen Netzwerken.


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