Tag & Nacht

Aufgrund anonymer Nachrichten mit Attentatsdrohungen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem digitalen Arbeitsbereich (ENT) erhalten hatten, mussten am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien 20 Schulen evakuiert werden.

Geschmackloser Scherz oder echte Drohungen? Am 2. und 3. Januar, dem ersten Tag des neuen Schuljahres, erhielten Schüler und ihre Eltern mehrere Nachrichten mit Drohungen für Bomben- oder Sprengstoffanschläge, die in ihren digitalen Arbeitsbereichen (ENT).

ENT ist ein Internetportal, das Eltern, Lehrer und Schüler miteinander verbindet und dazu dient, Informationen über das Leben in den Sekundarschulen und Gymnasien zu kommunizieren und auszutauschen.

20 Schulen im Visier
Da die Drohungen ernst genommen wurden, wurden die betroffenen Schulen umgehend evakuiert. Das Bildungsministerium erklärte: „Etwa zwanzig Schulen (Sekundarschulen und Gymnasien) waren in Frankreich von Nachrichten mit Anschlagsandrohungen betroffen, hauptsächlich in dem Schulbezirk von Lille und in geringerem Maße in den Schulbezirken von Créteil, Grenoble, Versailles, der Normandie und Lyon. Die Drohungen wurden von Eltern auf WhatsApp, Snapchat oder auf ENT entdeckt.

Gestern Morgen, am Tag des Schulbeginns nach den Weihnachtsferien, wurden allein in der Stadt Carvin ein Gymnasium, ein Collège und eine Schule, die sich im selben Umkreis befanden, nach einer Sprengstoffdrohung evakuiert, wie die Präfektur mitteilte. Die Räumung des Gymnasiums wurde beendet, ohne dass etwas entdeckt wurde.

Nach Angaben des Rektorats war das Baggio-Gymnasium in Lille bereits am Montag evakuiert worden, allerdings waren an diesem Tag noch keine Schüler da. Eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle spricht von einer E-Mail, in der angekündigt wurde, dass man die Schule in die Luft sprengen wolle.

Der Inhaber des E-Mail-Kontos wurde am Montag in Polizeigewahrsam genommen, aber wieder freigelassen, weil sein Konto offensichtlich gehackt worden war, heisst es.

Überall in Frankreich erhalten Gymnasien E-Mails mit Attentatsdrohungen über die ENT-Plattform, aber die vermeintlichen Absender der E-Mails sind nicht die Inhaber der jeweiligen ENT-Konten. Die Einheit der Nationalpolizei zur Bekämpfung der Internetkriminalität hat die Ermittlungen aufgenommen.


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