Bei einem kürzlich stattgefundenen Treffen in Ottawa haben der französische Premierminister Gabriel Attal und der kanadische Premierminister Justin Trudeau das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) leidenschaftlich verteidigt. Sie bezeichnen es als ein „Win-Win-Abkommen“, das bereits zu einem deutlichen Anstieg des Handelsvolumens zwischen den beiden Ländern geführt hat. Seit seiner vorläufigen Anwendung im Jahr 2017 haben sich die Handelsbeziehungen zwischen Kanada und den EU-Staaten um mehr als ein Drittel verstärkt.
Trotz der positiven Entwicklungen steht CETA in Frankreich vor politischen Herausforderungen. Das französische Parlament hat das Abkommen noch nicht endgültig ratifiziert; der Senat stimmte am 21. März dagegen, teils bedingt durch die angespannte Lage in der Landwirtschaft. Die endgültige Entscheidung fällt Ende Mai in der Nationalversammlung. Interessant ist auch der Fokus des Abkommens auf kritische Mineralien wie Uran und Lithium, die für die Energiewende in Europa wichtig sind.
Trudeau betonte die Bedeutung des freien Handels mit fortschrittlichen, offenen und verantwortungsbewussten Ländern. „Wenn ein Land nicht mit einem fortschrittlichen Land wie Kanada Freihandel betreiben möchte, mit welchem Land dann?“, fragte er rhetorisch.
Neben wirtschaftlichen Themen war auch der Klimawandel ein zentraler Diskussionspunkt des Treffens. Die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Waldbränden wurde verstärkt, wobei Frankreich zwei kanadische Löschflugzeuge erworben hat. Diese Partnerschaft wurde durch die gemeinsamen Bemühungen im Vorjahr verstärkt, als Frankreich 350 Feuerwehrleute entsandte, um Kanada bei der Bekämpfung der schlimmsten Waldbrandsaison seiner Geschichte zu unterstützen.
Abschließend wurde auch die Initiative von Präsident Macron, der „Pacte de Paris pour les peuples et la planète“, angesprochen, die darauf abzielt, das globale Finanzsystem neu zu gestalten, um sowohl dem Klimawandel als auch der Armut entgegenzuwirken. Obwohl Kanada dieses Abkommen noch nicht ratifiziert hat, erwartet Frankreich ein „ambitioniertes Engagement“ seines Partners. Dieses Treffen hebt die fortlaufende Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in einer zunehmend vernetzten Welt hervor, insbesondere in Zeiten globaler Herausforderungen.
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