Tag & Nacht

In Châteauroux bereiten sich bis zu 10.000 Menschen darauf vor, an diesem Samstagnachmittag dem ermordeten 15-jährigen Matisse zu gedenken. Eine Woche nach dem tragischen Ereignis, bei dem der Jugendliche durch Messerstiche ums Leben kam, hat seine Familie zu einem Gedenkmarsch aufgerufen. Die Stadtgemeinschaft zeigt damit ihre Trauer und ihren Respekt.

Ein Marsch der Stille und des Gedenkens

Der Marsch beginnt um 15:30 Uhr und führt durch das Stadtzentrum, vorbei an Orten, die Matisse wichtig waren: sein Zuhause, seine Schule, das Restaurant seines Vaters und den Ort, an dem er arbeitete. Matisse, von seinem Vater liebevoll „Ma loutre“ oder „Matou“ genannt, wird auch von den lokalen Geschäftsleuten geehrt, die Bilder von Ottern – in Anlehnung an seinen Spitznamen – in ihren Schaufenstern ausgestellt haben.

Familie wünscht ruhige und respektvolle Gedenkveranstaltung

Die Familie des Verstorbenen betont den Wunsch nach einem ruhigen und respektvollen Ablauf des Marsches, frei von politischer Vereinnahmung. Trotz der Trauer um Matisse haben einige politische Gruppen den Vorfall bereits zum Anlass genommen, gegen die Migrationspolitik der Regierung zu protestieren. Maskierte nationalistische Aktivisten haben am Freitag vor dem Rathaus von Châteauroux Banner entrollt und anti-immigrations Slogans gerufen.

Sicherheitsmaßnahmen verstärkt

Angesichts der Brisanz des Falles und der möglichen politischen Spannungen hat die Präfektur der Indre angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. Polizei, Gendarmerie und eine Einheit der CRS werden während des Marsches präsent sein, um die Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten.

Juristische Aufarbeitung und Trauer

Der ebenfalls 15-jährige mutmaßliche Täter aus Afghanistan wurde unter Mordanklage gestellt und befindet sich in Untersuchungshaft. Die Mutter des Beschuldigten, die Matisse angegriffen haben soll, als er bereits am Boden lag, wurde wegen Gewalt gegen eine schutzbedürftige Person angeklagt, aber unter Auflagen freigelassen. Matisse wird am kommenden Dienstag, dem 7. Mai, beigesetzt.

Dieses tragische Ereignis hat nicht nur eine Stadt, sondern eine ganze Nation erschüttert, die nun zusammenkommt, um eines jungen Lebens zu gedenken, das viel zu früh endete.


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