Tag & Nacht

Die Nationalversammlung stimmte bereits am Donnerstag, dem 29. Februar, für einen Text, in dem die Verantwortung des französischen Staates für den Chlordecon-Skandal auf den Antillen anerkannt wird. Das Pestizid war bis 1993 auf den Bananen-Plantagen der französischen Antillen zugelassen.

Auf den französischen Antillen hat der Gesundheitsskandal um Chlordecon jetzt einen Schuldigen. Die Nationalversammlung stimmte am Donnerstagabend, dem 29. Februar, in erster Lesung für einen Text, der die Verantwortung des französischen Staates für den Einsatz dieses Pestizids anerkennt. Die karibischen Abgeordneten, die das Gesetz eingebracht hatten, bezeichneten die Abstimmung als historisch. „Diese Anerkennung der Verantwortung öffnet die Tür für Reparationen, aber auch die Tür für eine juristische Aufarbeitung“, sagt Johnny Hajjar, Abgeordneter der Progressiven Partei von Martinique.

Die Französischen Antillen bestehen aus den Französischen Überseegebieten Guadeloupe, Martinique, Saint-Barthélemy und Saint-Martin. Sie sind ein Teil der sogenannten Kleinen Antillen.

In den USA seit 1975 verboten.
Dem von den Abgeordneten angenommen Text zufolge muss Frankreich nun alle notwendigen Maßnahmen unternehmen, das verseuchte Land zu säubern und die Opfer zu entschädigen. Für Umweltverbände geht der Text allerdings nicht weit genug. Das in den USA bereits 1975 verbotene Pestizid Chlordecon, das auf Bananenplantagen eingesetzt wurde, war auf den Antillen vom französischen Staat bis 1993 zugelassen.

Um in Kraft treten zu können, muss der Gesetzentwurf jetzt noch vom Senat verabschiedet werden.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!