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Steigende Fallzahlen und dringende Maßnahmen

Seit März breitet sich Cholera auf der Insel Mayotte, einem französischen Überseedepartement, aus. Am 17. Mai meldete Santé publique France insgesamt 85 bestätigte Fälle. Besonders betroffen ist die Gemeinde Koungou, in der die meisten Fälle registriert wurden. Diese Gemeinde ist von schlechten sanitären Bedingungen und mangelndem Zugang zu sauberem Trinkwasser geprägt, was die Verbreitung der Krankheit begünstigt.

Lokale und importierte Fälle

Von den 85 Fällen sind 68 autochthon, während 17 aus den Komoren oder anderen afrikanischen Ländern importiert wurden. Die Epidemie hat bisher ein Todesopfer gefordert – ein dreijähriges Mädchen – und sieben Patienten mussten intensivmedizinisch behandelt werden. Bis zum 13. Mai wurden 4.456 Kontaktpersonen auf der Insel geimpft.

Herausforderungen in Koungou

In Koungou wurden 61 der 85 Fälle registriert, und die schlechten hygienischen Bedingungen in dieser Gemeinde stellen ein erhebliches Risiko für die Ausbreitung des Choleras dar. Die Gemeinschaftsübertragung in Koungou und die Gefahr neuer importierter Fälle erhöhen das Risiko einer weiteren Verbreitung auf ganz Mayotte, insbesondere in anderen ärmeren und benachteiligten Vierteln. Ein neuer Ausbruch wurde kürzlich in der Gemeinde M’tzangamouji gemeldet.

Mobilisierung von Gesundheitsreserven

Seit Mitte April sind 86 freiwillige Mitglieder der französischen Gesundheitsreserve auf Mayotte im Einsatz, von denen 54 speziell zur Bekämpfung der Cholera abgestellt sind. Da einige dieser Einsätze bald enden, startet Santé publique France eine neue Rekrutierungskampagne, um die notwendige medizinische Unterstützung aufrechtzuerhalten.

Forderungen nach Krisenmaßnahmen

Der Verband Convergence Infirmière fordert dringend Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie. Dazu gehören die Bereitstellung von Impfstoffen für medizinisches Personal und die Verteilung von „Cholera-Kits“, die beispielsweise Wasserbehälter mit Wasserhahn und Seife zum Händewaschen umfassen. Der Verband schätzt, dass die tatsächliche Zahl der Cholera-Fälle wesentlich höher sein könnte, da die offiziellen Zahlen nur biologisch bestätigte Fälle umfassen und viele Menschen aufgrund mangelnder Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung und ihres Status als illegale Migranten nicht erfasst werden.

Prävention und weitere Schritte

Die Situation auf Mayotte ist kritisch und erfordert sofortige und umfassende Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung der Cholera zu verhindern. Die Verbesserung der Wasserversorgung und sanitären Bedingungen ist von zentraler Bedeutung, ebenso wie die fortgesetzte Impfkampagne und die Verstärkung der medizinischen Ressourcen.

Die Behörden und Gesundheitsorganisationen müssen weiterhin eng zusammenarbeiten, um die Ausbreitung einzudämmen und die betroffene Bevölkerung zu unterstützen. Es bleibt zu hoffen, dass durch die gemeinsamen Anstrengungen der Helfer und die erhöhte Aufmerksamkeit sowohl der Behörden als auch der Bevölkerung die Epidemie bald unter Kontrolle gebracht werden kann.


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