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Auf der Insel Mayotte, einem französischen Überseegebiet, verschärft sich die Lage durch einen anhaltenden Cholera-Ausbruch. Seit Mitte März wurden insgesamt 26 Fälle bestätigt, was zu erheblichen gesundheitlichen und logistischen Herausforderungen führt. Hier sind die wichtigsten Informationen zur aktuellen Situation und den ergriffenen Maßnahmen.

Der erste Fall und die rasche Ausbreitung

Der erste Cholerafall wurde am 19. März bei einer Person festgestellt, die von den Komoren kam, einem Archipel, der bereits seit Anfang des Jahres von einer Epidemie betroffen ist. Cholera, eine akute Durchfallerkrankung, wird durch Bakterien übertragen, typischerweise durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel. Die Krankheit kann innerhalb weniger Stunden tödlich sein, wie die vier Todesfälle am 10. April auf der Insel Anjouan auf den Komoren zeigten. Glücklicherweise konnte der erste Fall auf Mayotte rechtzeitig behandelt werden, ohne langfristige Folgen für den Patienten.

Maßnahmen gegen die Ausbreitung

Als Reaktion auf die steigende Fallzahl hat die regionale Gesundheitsbehörde ARS zusammen mit der Präfektur und dem Krankenhaus von Mayotte eine zweite Cholera-Einheit eingerichtet und die Interventionen vor Ort verstärkt. Ein neues Screening- und Beratungszentrum wurde errichtet, um die Erkennung neuer Fälle zu beschleunigen und eine rasche Behandlung zu gewährleisten. Die schnelle Diagnostik mittels Antigentests und nachfolgender PCR-Tests ist entscheidend, um die Verbreitung der Krankheit zu kontrollieren.

Impfkampagnen und öffentliche Gesundheitsmaßnahmen

Um die Epidemie einzudämmen, werden vor Ort Impfkampagnen durchgeführt. Zudem sind Gesundheitsteams unterwegs, um Aufklärungsarbeit zu leisten und die Bevölkerung zu den Impf- und Testmöglichkeiten zu führen. Der Mangel an sauberem Trinkwasser bleibt ein kritisches Problem, da es die Hauptursache für die Ausbreitung der Cholera ist. Der Abgeordnete Mansour Kamardine hat deshalb eine allgemeine Impfstrategie gefordert, die besonders Kinder und vulnerable Gruppen einschließt.

Personelle Engpässe und medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung auf Mayotte steht unter erheblichem Druck. Das Krankenhaus von Mayotte musste aufgrund der Überlastung bereits eine zweite Cholera-Station eröffnen und hat gleichzeitig andere medizinische Einrichtungen geschlossen, um die Ressourcen auf die Cholera-Behandlung zu konzentrieren. Ein Mangel an medizinischem Personal verschärft die Lage weiter. Es werden dringend zusätzliche Gesundheitsfachkräfte benötigt, um die Krise zu bewältigen. Eine erste Gruppe von Fachkräften aus dem französischen Mutterland wird erwartet, und es wird von den örtlichen Behörden dringend um weitere Unterstützung gebeten.

Fazit

Die Situation in Mayotte erfordert dringende Aufmerksamkeit und umfassende Maßnahmen, um die Cholera-Epidemie zu kontrollieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Während die Behörden mit verstärkten Maßnahmen und Unterstützung aus dem Mutterland reagieren, bleibt die schnelle und effektive Umsetzung dieser Maßnahmen entscheidend, um weitere Verluste zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.


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