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Citroën hat am Dienstagmittag den neuen C3 vorgestellt. Ein vollelektrisches Modell mit dem Namen ë-C3, das ab 23.300 Euro verkauft werden wird. Damit wäre der ë-C3 das billigste Auto auf dem Markt in diesem Segment.

Citroën hat am Dienstagmittag die erste Elektroversion seines neuen vollelektrischen C3 enthüllt und damit einen Blitzstart im Rennen um die elektrische Einstiegsklasse hingelegt. Das Auto kostet 23.300 Euro, gefolgt von einer Version mit geringerer Reichweite für 19.990 Euro.
Das Auto wird eine Reichweite von 320 km haben – „mehr als genug für den täglichen Gebrauch“, sagt Citroëns Generaldirektor Thierry Koskas. Und er verspricht ein noch billigeres Modell Anfang des Jahres 2025, einer „urbaneren Version mit 200 km Reichweite, die für 19.990 Euro angeboten werden soll“. Erschwingliche Fahrzeuge anzubieten war schon immer in der DNA von Citroën verwurzelt. Der Preis kann obendrein noch um den Umweltbonus reduziert werden, sobald die Regierung bestätigt hat, dass der ë-C3 2024 zu den förderfähigen Modellen gehört. Derzeit beträgt der Umweltbonus zwischen 5.000 und 7.000 Euro, soll künftig aber je nach Einkommen degressiv gestaltet werden.

Zum Vergleich: Teslas Bestseller, das Model 3, kostet heute 37.990 Euro, und zwar nachdem 5.000 Euro Umweltbonus bereits abgezogen wurden.

Diese vierte Generation des C3 wird Anfang 2024 bestellbar sein und zu Beginn des zweiten Quartals auf den Markt kommen.

Der neue C3 – mit 5,6 Millionen verkauften Exemplaren seit seiner Einführung im Jahr 2002 der „Bestseller von Citroën“ – ist viel eckiger als seine Vorgänger und mit 1,57 m auch höher, was ihm den Anschein eines kleinen SUV verleiht. Die Anzahl der Farben wird auf fünf reduziert, um die Kosten zu begrenzen. Der C3 war das erste Fahrzeug, das das neue Citroën-Design erhielt: das neue Logo mit den Chevrons, die wie zu Beginn in einem Oval eingeschlossen waren, und die „Lichtsignatur“ der Scheinwerfer, drei Balken, die ein C oder ein umgekehrtes C zeichneten. Aber es ist insbesondere der Preis, der überzeugen soll: „Wir hatten uns verpflichtet, dass dieses Auto unter 25.000 Euro liegen würde. Wir können Ihnen heute einen Preis von 23.300 Euro ankündigen“, netto Käufer, „einzigartig in Europa“, erklärte Thierry Koskas stolz.

Der neue C3 wird im Werk Stellantis Trnava in der Slowakei hergestellt. Derzeit wird in Frankreich kein Modell unter 30.000 Euro verkauft, mit Ausnahme des Dacia Spring, dem billigsten Elektroauto auf dem Markt, das jedoch in China hergestellt wird und nur recht elementaren Komfort aufweist. „Der neue ë-C3 ist das erste vollelektrische Mehrzweck-Stadtfahrzeug, das ein europäischer Hersteller zu diesem Preisniveau und mit diesen Leistungen anbietet“, wirbt Citroën. Angetrieben von der harten asiatischen Konkurrenz haben die europäischen Hersteller nun einen Wettlauf um elektrische Einstiegsmodelle begonnen. Viele Marken – Opel, Renault, VW mit seinem zukünftigen ID.2 – haben für Ende 2024 oder 2025 Fahrzeuge um die 25.000 Euro angekündigt. Aber das Versprechen ist schwer zu halten: In Bezug auf das zukünftige Stadtauto Renault 5 spricht die Renault-Führung inzwischen eher von „unter 30.000 Euro“, wobei man jedoch darauf verweist, dass es in Frankreich hergestellt werden soll.

Die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E), die sich für ein Elektroauto unter 25.000 oder sogar 20.000 Euro einsetzt, könnte mit dem neuen Modell von Citroen zufrieden sein. Die NGO hatte angekündigt, dass neben dem Preis auch das „Gewicht“ (1.460 kg), die Recyclingfähigkeit und die Batterie des neuen Modells beachtet werden sollten. Die 44 kWh große LFP-Batterie kann an eine 100-kW-Schnellladung angeschlossen werden, um in nur 26 Minuten von 20 auf 80 % Kapazität zu kommen, heißt es in der Pressemitteilung von Citroen. Das gleiche Aufladen an einer Standardsteckdose dauert zwischen 2:50 und 4:10 Stunden.

Ob die Vorzüge des ë-C3 den Markt überzeugen, bleibt abzuwarten. Den Wettlauf um das elektrische Einstiegsmodell zu gewinnen, ist eine strategische Herausforderung für Citröen, dessen Verkaufszahlen derzeit flau sind und dessen Käufer immer älter werden. Der ë-C3 ist ein entscheidender Schritt für Citroen, das sich einen „Marktanteil von mindestens 5%“ in Europa erhofft.


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