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Die UN-Konferenz über die biologische Vielfalt begann am Mittwoch, dem 6. Dezember in Montreal mit einer gewaltigen Herausforderung: Innerhalb von zwei Wochen soll ein historisches Abkommen geschlossen werden, die „letzte Chance“, um Arten und Lebensräume vor einer unumkehrbaren Zerstörung zu retten.

Es ist die „letzte Chance“, Arten und natürliche Lebensräume vor einer unumkehrbaren Zerstörung zu retten. Die UN-Konferenz über Biodiversität begann am 6. Dezember in Montreal mit der gewaltigen Herausforderung, innerhalb von zwei Wochen ein historisches Abkommen zu schließen. Die Delegierten aus über 190 Ländern treffen sich bis zum 19. Dezember, um einen neuen, auf zehn Jahre angelegten globalen Rahmen für den Schutz der Natur und ihrer für die Menschheit unverzichtbaren Ressourcen zu verabschieden.

Die Zeit drängt: Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, ein Drittel der Landfläche ist stark degradiert und fruchtbarer Boden geht verloren, während die Verschmutzung und der Klimawandel die Zerstörung der Ozeane beschleunigen. „Die Menschheit ist zu einer Massenvernichtungswaffe geworden“, mahnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag bei seiner Eröffnungsrede. Grund sei „unser grenzenloser Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches Wirtschaftswachstum“. Die COP15, die Zwillingsschwester im Schatten der Klimakonferenzen, sei „unsere Chance, diese Orgie der Zerstörung zu stoppen“, sagte Guterres. Doch die Verhandlungen stocken bereits seit Jahren.

Die Schädigung von Ökosystemen kostet jährlich 3 Billionen US-Dollar
Es geht darum, ein Abkommen mit etwa 20 Zielen zu konkretisieren, von denen das wichtigste den Schutz von 30% aller Land- und Meeresflächen vorsieht. Andere Ziele sehen die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, die Reduzierung von Pestiziden, den Kampf gegen invasive Arten oder die Bedingungen für eine nachhaltige Fischerei und Landwirtschaft vor.

Die Kosten für die Verschlechterung der Ökosysteme werden bis 2030 auf 3 Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt, gibt Antonio Guterres zu bedenken.

Doch dieser Gipfel, dessen Vorsitz China innehat und der wegen Pekings Null-Covid-Politik nach Kanada verlegt wurde, findet ohne die Unterstützung und Teilnahme der führenden Politiker der Welt statt. Diese waren noch im November zahlreich zur Klimakonferenz COP in Sharm-el-Sheikh erschienen. Diesmal sind es die Umweltminister, die ab dem 15. Dezember für den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen verantwortlich sein werden.

Ein eigener Fonds für die Biodiversität
Ein entscheidender Punkt wird die Finanzierung von reichen Ländern für die Entwicklungsländer sein. Eine Koalition aus dem „globalen Süden“ forderte mindestens 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Biodiversität, genauso viel wie für den Klimaschutz.

Einige Länder möchten, dass ein Fonds für Biodiversität eingerichtet wird. Diesem Vorschlag widersetzen sich jedoch die reichen Länder, die lieber die bestehenden Kanäle, insbesondere die öffentlichen Entwicklungsbanken, nutzen möchten.

Viele Länder fordern, dass die ärmeren Länder endlich an den Gewinnen aus Kosmetika und Medikamenten beteiligt werden, die aus Ressourcen aus dem globalen Süden gewonnen werden.


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