Der deutsche Tourist hatte sich am Morgen in der Notaufnahme von Saint-Tropez gemeldet, wurde aber trotz langen Wartens nicht behandelt.
Der 57-jährige Mann, der mit seiner Lebensgefährtin und Freunden im Golf von Saint-Tropez (Var) Urlaub gemacht hatte, starb am frühen Nachmittag des vergangenen Donnerstags, wie Franceinfo berichtet. Der Mann litt an starkem Unwohlsein, bevor er neben seiner Partnerin leblos zusammensackte. Diese rief die Rettungskräfte, die erfolglos versuchten, den Mann mit einer langen Herzmassage wiederzubeleben.
Der Name des Opfers erscheint nicht in den Dateien der Notaufnahme.
Seine Frau erklärte daraufhin, dass das Opfer – das seit mehreren Tagen an Brustschmerzen litt – sich am selben Morgen in der Notaufnahme von Saint-Tropez gemeldet hatte, dort aber nicht behandelt wurde. Sie berichtete den Gendarmen, dass sie vier Stunden lang vergeblich vor Ort gewartet hätten.
An diesem Tag arbeitete das Krankenhaus im sogenannten „angepassten“ Modus und behandelte nur lebensbedrohliche Notfälle. Der Name des Opfers taucht in keiner Datei auf und laut der Staatsanwaltschaft von Draguignan ist „bis heute niemand in dem Krankenhaus in der Lage, seinen Aufenthalt zu dokumentieren“.
Eine Untersuchung zur „Ermittlung der Todesursache“ wurde eingeleitet.
Die Leitung des Krankenhauses erklärte inzwischen, dass „der Mann nicht vor verschlossenen Türen stand, sondern empfangen wurde und tatsächlich vor Ort gewartet hat“. Das Krankenhaus äußert sich jedoch nicht über die „Betreuung“ des Urlaubers. Seine Lebensgefährtin versichert ihrerseits, dass ihr Mann an diesem Morgen keinen Arzt gesehen habe.
Die Staatsanwaltschaft Draguignan hat nun eine gerichtliche Untersuchung zur „Ermittlung der Todesursache“ eingeleitet. Die regionale Gesundheitsbehörde und das Krankenhauszentrum von Saint-Tropez haben ebenfalls eine interne Untersuchung eingeleitet.
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