Landwirte haben sich in einem Carrefour-Supermarkt in Lescar, in der Nähe von Pau (Pyrénées-Atlantiques), ausgezogen, um ihre schlechten Lebensbedingungen und die großen Gewinnspannen der Industrie und des Handels anzuprangern.
Kein Verspritzen von Gülle oder verschütteter Mist. Am Samstag, dem 3. Februar, zogen Landwirte der Confédération Paysanne stattdessen ihre Kleider aus. Sie taten das im Hypermarkt Carrefour in Lescar, in der Nähe von Pau (Departement Pyrénées-Atlantiques) vor den Augen der verblüfften und belustigten Kunden. Die Landwirte wollten damit ihre Lebensbedingungen und die Gewinnspannen der Industrie und des Handels anprangern.
„Die Supermärkte und die Agrarindustrie ziehen uns nackt aus“, sagt Étienne Breton, Sprecher der Confédération paysanne du Béarn, in der Zeitung SudOuest. „Das monatliche Einkommen aus der Tätigkeit der Bauern liegt im Durchschnitt bei 1.200 Euro. Wenn man bedenkt, dass der Berufsstand durchschnittlich 55 Stunden pro Woche arbeitet, macht das 5,50 Euro pro Stunde (…) Hinter diesen Zahlen verbergen sich große Unterschiede, wie die 20 % der Bauern, die überhaupt kein Einkommen erzielen können“.
Die 40 Landwirte aus den Departements Pyrénées-Atlantiques, Gers und Hautes-Pyrénées, die an der Aktion teilnahmen, haben vor sich Produkte ausländischer Herkunft gehortet. Im Visier hatten sie auch die Macht der „Einkaufszentralen, die allein über den Wert der Agrar- und Lebensmittelproduktion entscheiden“.
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