Tag & Nacht

In der französischen Metropole Orléans haben mehrere Moscheen Mitte März bedrohliche Briefe erhalten, die die muslimische Gemeinschaft zutiefst beunruhigen.

Wie der Sender France Bleu Orléans berichtet, bestätigten sowohl der Departementrat des muslimischen Kults im Loiret als auch die Präfektur des Loiret den Eingang dieser Schreiben. In Reaktion darauf haben die betroffenen Moscheen Anzeige erstattet.

Die Briefe voller Beleidigungen und Drohungen, zielten auf fünf religiöse Stätten in der Region ab, darunter die Moschee in Saint-Jean-de-Braye, die bereits früher ein solches Schreiben erhalten hatte. Nun sind auch die Moscheen in Saint-Jean-de-la-Ruelle, La Chapelle-Saint-Mesmin und zwei weitere in Orléans betroffen. Mustapha Ettaouzani, der Vorsitzende des Departementrats des muslimischen Kults im Loiret, unterstrich gegenüber dem Sender France Bleu Orléans die Gleichartigkeit der Briefe: „Es ist derselbe Brief, dieselbe Methode, versandt per Post, datiert auf den 13. März.“

Bezugnahme auf den Konflikt zwischen Israel und Hamas

Besonders beunruhigend ist, dass die Briefe auch auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas Bezug nehmen. Sie scheinen mit der Absicht verfasst worden zu sein, Hass zwischen den Gemeinschaften zu schüren, insbesondere in einem Moment, in dem die muslimische Gemeinde aufgrund der dramatischen Situation in Gaza sehr sensibel reagiert. Ettaouzani verurteilte diese Handlungen scharf als islamophobe Akte, die von Hass und Verachtung getragen seien und darauf abzielten, eine Gemeinschaft aufgrund ihres Glaubens einzuschüchtern oder zu marginalisieren.

Aufruf zu Wachsamkeit während des Ramadan

Angesichts der Tatsache, dass sich die muslimische Gemeinschaft derzeit im heiligen Monat Ramadan befindet, in dem die Moscheen besonders gut besucht sind, hat Ettaouzani die Mitglieder der Gemeinschaft zur Wachsamkeit aufgerufen. Er betont jedoch auch die Wichtigkeit, ruhig zu bleiben und hat um Polizeischutz in den Nachtstunden für die Kultstätten gebeten. Die Präfektin des Loiret hat die Drohungen auf der Social-Media-Plattform X „mit allergrößter Entschiedenheit“ verurteilt.

Diese bedrohlichen Briefe stellen einen beunruhigenden Versuch dar, Angst und Zwietracht innerhalb der Gemeinschaften zu säen. Die entschiedene Reaktion der Behörden und die Solidarität innerhalb der muslimischen Gemeinschaft sind jedoch ein starkes Zeichen gegen Hass und Intoleranz.


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