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„Ein Angriff mit einer Schusswaffe hat stattgefunden“ und zwar in der Rue d’Enghien in Paris. Das bestätigte der erste stellvertretende Bürgermeister von Paris, Emmanuel Grégoire, auf Twitter.

Er spricht den „Opfern“ sein Mitgefühl aus, ohne zunächst die Zahl der Opfer zu nennen. Die Polizeipräfektur meldete eine Festnahme.

Franceinfo meldet um 12:47:

Bei einem Angriff mit einer Schusswaffe im 10. Arrondissement von Paris wurden drei Menschen getötet und drei weitere verletzt, eine Person schwebt in Lebensgefahr, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die Bilanz von zwei Toten und vier Verletzten ist vorläufig, erklärt die Pariser Staatsanwaltschaft gegenüber France Télévisions. Eine Untersuchung wegen „Mordes“, „vorsätzlicher Tötung“ und „schwerer Gewalt“ wurde eingeleitet.

Bei der am Tatort festgenommenen Person handelt es sich um einen 69-jährigen Mann, so die Pariser Staatsanwaltschaft. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen. Seine Identität wurde noch nicht bestätigt und auch das Motiv für die Bluttat ist noch nicht bekannt. Der Täter wurde bei der Festnahme am Kopf und im Gesicht verletzt und befindet sich ebenfalls im Krankenhaus.

Die Nachbarschaft unter Schock. Eine von Agence France Presse befragte Ladenbesitzerin sagte, sie habe „sieben bis acht Schüsse auf der Straße“ gehört. „Es herrschte totale Panik, wir haben uns im Haus eingeschlossen“. Laut einem Bewohner des Viertels „gab es Menschen in Panik, die den Polizisten zuriefen: ‚Er ist hier, er ist hier, gehen Sie weiter‘ und dabei auf einen Friseursalon zeigten“.

Franceinfo zitiert die Aussage eines Mannes, der sich zum Zeitpunkt der Schiesserei in der Rue d’Enghien befand. Er berichtet von „drei Verletzten in einem Friseursalon“ in dieser Straße, wobei nicht klar ist, ob sie direkt ins Visier genommen wurden.

„Wir haben gesehen, wie ein älterer Mann hereinkam und in das kurdische Kulturzentrum schoss, dann ging er in den Friseursalon nebenan“, sagte der stellvertretende Direktor des Restaurants Pouliche, das sich in der Rue d’Enghien im zehnten Arrondissement befindet, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. In der Rue d’Enghien befindet sich das kurdische Kulturzentrum Ahmet Kaya, ein Treffpunkt der kurdischen Gemeinschaft in Paris. Es ist jedoch nicht klar, ob es der Schütze wissentlich auf das kurdische Kulturzentrum abgesehen hat.

Innenminister Darmanin kündigte an, dass er den Tatort in Paris umgehend besuchen wird.

Die Präsidentin der Region Ile-de-France Valérie Pécresse schrieb:
„Meine mitfühlenden Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Ich möchte den Ordnungskräften, die den Täter schnell festgenommen haben, meine Anerkennung aussprechen. Es muss alles aufgeklärt werden!“

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo:
„Ich danke den Ordnungskräften für ihren entschiedenen Einsatz heute Morgen bei dem schrecklichen Angriff im 10. Arrondissement. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. Wir sind an ihrer Seite. Im Rathaus des 10. Arrondissements wird eine psychologische Zelle eingerichtet.“

Der 69-jährige Verdächtige, der am Tatort festgenommen wurde, ist den Polizeikräften bereits wegen zweier versuchter Tötungsdelikte bekannt, wie Franceinfo unter Berufung auf Polizeikreise meldet. Die Art seiner früheren Taten ist derzeit nicht bekannt.

Die pariser Staatsanwältin Laure Beccuau erklärte, dass der festgenommene Mann gerade erst aus der Haft entlassen worden war, nachdem er wegen Taten inhaftiert worden war, die er 2021 in Paris begangen hatte: „Es ging um Menschen, die in Zelten untergebracht waren, und der Täter hat diese Zelte angegriffen“. Sie gab jedoch nicht an, ob er eine Strafe nach einer Verurteilung verbüßte oder sich in Untersuchungshaft befand. Außerdem war er wohl kürzlich bereits wegen anderer Taten in Seine-Saint-Denis verurteilt worden, deren Art Laure Beccuau nicht näher erläuterte.

Die Möglichkeit eines rassistischen Motivs für den tödlichen Angriff „wird natürlich Teil der Ermittlungen sein“, sagte die Pariser Staatsanwältin ausserdem.


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