Tag & Nacht

Es passierte bereits am am 30. Dezember: Ein Bus wurde in Reims von mehreren Dutzend Jugendlichen angegriffen, die sich mit den Fahrgästen prügeln wollten. Der Busfahrer konnte gerade noch eine Tragödie verhindern.

Ein am Dienstag, dem 9. Januar, in der Zeitung L’Union veröffentlichte Artikel lässt einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Es ist eine Szene wie aus einem Western, die sich am 30. Dezember in den Straßen von Reims abgespielt hat. An diesem Tag griffen etwa 30 Jugendliche einen Bus der Stadt an, um die Fahrgäste zu überfallen. Die betroffenen Fahrgäste hatten gegen 18 Uhr den Bus betreten und hatten den Busfahrer dringend gebeten, nicht anzuhalten.

„Sie kamen zu ihm, um ihm zu sagen, dass eine Bande in der Innenstadt auf sie warte und dass er das Fahrzeug auf keinen Fall anhalten dürfe, da sie sie sonst töten würden. Das waren ihre Worte“, berichtet Jérôme Briot, Sekretär der CGT der städtischen Verkehrsbetriebe von Reims (TUR).

Der Fahrer nahm die Bitte seiner Fahrgäste tatsächlich ernst, als er sich der Haltestelle Comédie näherte und eine „wilde Horde“ erblickte, die mit Baseballschlägern und anderen Schlagutensilien, bewaffnet war. Es handelte sich um etwa dreißig Jugendliche im Alter von 14-15 Jahren. Einige Jugendlichen sollen auch Macheten getragen haben, dies ist aber nicht gesichert.

Die bewaffneten Jugendlichen klammerten sich an den Bus, um in das Innere zu gelangen.
Bei starkem Verkehrsaufkommen fuhr der Busfahrer im Slalom durch die Fahrzeuge und überfuhr mehrere rote Ampeln, um die Sicherheit seiner Fahrgäste zu gewährleisten. „Trotz all seiner Bemühungen klammerten sich die Jugendlichen an den Bus und versuchten, hineinzukommen (…) Man kann sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn sie es geschafft hätten“, meint Gewerkschaftssekretär Jérôme Briot.

Der Bus stoppte seine wilde Fahrt erst, als die Polizei eingetroffen war und die aggressiven Jugendlichen schließlich flüchteten. In einem Schreiben an Catherine Vautrin, die Präsidentin des Großraums Reims, forderte die Gewerkschaft CGT insbesondere die Einrichtung einer Transportpolizei in Reims, „es ist nicht unser öffentlicher Dienst allein, dem diese Rolle zukommen sollte“.


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