Vor jungen Europäern in Dresden hat Emmanuel Macron seine Vision für die Zukunft der EU präsentiert. Der französische Präsident rief die Europäische Union dazu auf, ihre Naivität abzulegen und sich besser auf dem globalen Handelsmarkt zu schützen. Dabei betonte er die Notwendigkeit einer „europäischen Präferenz“ in bestimmten Bereichen und forderte eine Verdopplung des EU-Budgets.
Eine neue Handelsstrategie für Europa
Macron sieht Europa als letzten Ort, der noch offen für die Welt ist – jedoch ohne europäische Präferenz und klare Regeln. Vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch China und die USA betonte er die Dringlichkeit, die Handelsregeln zu überarbeiten. „Wir brauchen eine europäische Strategie, die eine Präferenz für Europa in Bereichen wie Verteidigung und Raumfahrt schafft, eine europäische Einkaufsstrategie entwickelt und Handelsregeln aufstellt, die für fairen Wettbewerb sorgen,“ so Macron.
Der „böse Wind“ des Rechtsextremismus
Drei Wochen vor den Europawahlen warnte Macron vor dem zunehmenden Einfluss der extremen Rechten, den er als „bösen Wind“ bezeichnete, der durch Europa weht. Er rief die Europäer dazu auf, aufzuwachen und die Demokratie zu verteidigen. „Schauen wir uns die Faszination für autoritäre Regime an, schauen wir uns den illiberalen Moment an, den wir erleben,“ sagte Macron.
Warum jetzt handeln?
Macrons Appell kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Wahlen zum Europäischen Parlament stehen bevor, und der Ausgang könnte die Richtung der EU-Politik für die kommenden Jahre bestimmen. Seine Forderungen zielen darauf ab, Europa widerstandsfähiger zu machen und gleichzeitig seine Werte zu verteidigen.
Wird Europa auf diesen Weckruf reagieren? Das bleibt abzuwarten, doch eines ist klar: Die Debatte um die Zukunft Europas ist in vollem Gange.
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