Tag & Nacht

Er ist bereit, seine koffer zu packen. Sollte Marine Le Pen 2022 zur Präsidentin gewählt werden, hat Enrico Macias seine Absicht bekräftigt, Frankreich zu verlassen, vielleicht nach Israel.

Auf die Frage des Radiosenders der jüdischen Gemeinde Radio J, was er zu tun gedenke, wenn die Vorsitzende des Rassemblement national (RN) in anderthalb Jahren die Präsidentschaftswahlen gewinnen würde, war der 81-jährige Sänger sehr deutlich. „Ah ja, ich bleibe natürlich nicht“, antwortete er. „Ich weiß nicht, wohin ich gehen werde“, fügte er hinzu und nannte Israel als mögliches Ziel.

„Israel ist ohnehin das einzige Ziel, das ein Jude in der Welt haben kann, auf das er hoffen kann. Denn vorher, als wir verfolgt wurden, war es Auschwitz. Jetzt ist es Israel. Glücklicherweise haben wir Israel. Aber wir dürfen nicht gezwungenermaßen gehen, sondern müssen bereitwillig nach Israel gehen“, erklärte u.a. der Interpret von „Töchter meines Landes“ und „Bettlerin aus Liebe“.

Aber der in Algerien geborene Künstler kann sich die Präsidentin des RN im Elysée-Palast nicht vorstellen. „Ich glaube nicht, dass sie gewählt wird“, sagte er auf Radio J während einer Sendung, die am 18. Oktober ausgestrahlt werden soll. In den jüngsten Umfragen für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen 2022 lag Marine Le Pen mit Emmanuel Macron Kopf an Kopf an der Spitze, weit vor den anderen potenziellen Kandidaten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Enrico Macias in den Medien ankündigt, dass er Frankreich verlassen will, falls die Tochter von Jean-Marie Le Pen die Präsidentschaftswahlen gewinnt. Im Jahr 2015 hatte er im BFM-Fernsehen erklärt, dass er seine „alyah“ (Auswanderung nach Israel) machen würde, wenn sie eines Tages an die Macht käme, bevor er seine Absicht in der folgenden Woche auf TV5 Monde bestätigte und Juden und Muslime einlud, dasselbe zu tun.

Im folgenden Jahr sagte er gegenüber Radio Télévision Suisse (RTS), dass er, falls Marine Le Pen die Präsidentschaftswahlen 2017 gewinnen sollte, am nächsten Tag fliegen würde, „vielleicht in die Schweiz, vielleicht nach Korsika, vielleicht nach Israel“, obwohl Korsika zu Frankreich gehört. Schließlich wurde die RN-Führerin trotz der Qualifikation für die zweite Runde 2017 nicht gewählt.


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