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Während Frankreich seine Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen fortsetzt – mit einem Rückgang von 4,8% im Jahr 2023 nach einem bereits verzeichneten Rückgang von 2,7% im Jahr 2022 –, wirft ein neuer Bericht ein Schlaglicht auf eine andere drängende Umweltbedrohung: die Erosion der Küstenlinien. Trotz des Fortschritts im Kampf gegen den Klimawandel muss Frankreich seine Bemühungen weiter intensivieren, besonders angesichts der zunehmenden Erosionsgefahr an seinen Küsten.

Tausende von Gebäuden bedroht

Einem Bericht von „Le Monde“, auf den sich der Journalist Nicolas Chateauneuf beruft, zufolge könnten Tausende von Gebäuden in den kommenden Jahren dem Meer zum Opfer fallen. „Unter Berücksichtigung von Stürmen und Springfluten könnten bereits im Jahr 2028 mehr als 1.000 Gebäude in Frankreich durch die zurückweichende Küstenlinie bedroht sein, mit Kosten von 181 Millionen Euro“, erklärt Chateauneuf. Besonders betroffen sind die Départements Var, Haute-Corse und Seine-Maritime.

Ein düsteres Bild für das Ende des Jahrhunderts

Die Prognosen für das Ende des Jahrhunderts malen ein noch düstereres Bild. Die Studienautoren gehen von einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter aus. Dies hätte die vollständige Überschwemmung bekannter Küstenorte wie Lacanau und die Strandpromenade von Deauville zur Folge. Frankreich stünde somit vor dem Verlust von 5.000 Quadratkilometern Land – die Fläche eines durchschnittlichen Départements. Im Hinblick auf Wohnraum könnten bis zum Jahr 2100 insgesamt 450.000 Wohneinheiten bedroht sein, wobei die Départements im Norden und im Mündungsgebiet der Gironde besonders gefährdet sind.

Notwendigkeit für umfassende Maßnahmen

Dieser Bericht unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Frankreich, umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um die Küstenerosion zu bekämpfen und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Während die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ein kritischer Schritt im Kampf gegen den Klimawandel ist, macht die zunehmende Bedrohung durch Erosion deutlich, dass zusätzliche Strategien erforderlich sind, um die Küstengebiete zu schützen und die Sicherheit der betroffenen Gemeinden zu gewährleisten.

Die Herausforderungen, die der Klimawandel und die damit verbundene Erosion für Frankreich darstellen, erfordern eine Kombination aus politischem Willen, wissenschaftlicher Forschung und öffentlicher Unterstützung. Nur durch ein gemeinsames und entschlossenes Handeln können wir hoffen, die bedrohten Küstenregionen für zukünftige Generationen zu bewahren.


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