In einer großangelegten Operation hat die spanische Polizei am vergangenen Mittwoch, dem 24. April, die bisher größte Falschmünzerei Europas in Toledo, südlich von Madrid, aufgedeckt. Die Ermittler beschlagnahmten rund 30.000 gefälschte Münzen und nahmen zehn Personen fest, die vorwiegend chinesischer Herkunft sein sollen und an der Spitze dieses kriminellen Netzwerks stehen.
Die Münzfälscher waren Experten darin, ihre Spuren zu verwischen. Sie wechselten ständig den Standort ihrer Produktionsstätten, verkauften ihre Ware und tauchten dann unter, bevor sie sich an einem neuen Ort niederließen. Ihre ausgeklügelte Methode ermöglichte es ihnen, jahrelang unentdeckt zu bleiben.
In Frankreich und anderen Ländern der Euro-Zone könnten nun viele Tausende dieser täuschend echten Zwei-Euro-Stücke im Umlauf sein. Auf den ersten Blick ist kaum zu erkennen, ob eine Münze echt ist oder nicht. Doch es gibt einige Tricks, wie man die Fälschungen identifizieren kann:
1. Der Magnettest: Echte Zwei-Euro-Münzen sind magnetisch. Hält ein Magnet an der Münze, ist sie höchstwahrscheinlich echt.
2. Das Gewicht: Gefälschte Münzen sind oft leichter als ihre echten Vorbilder. Eine präzise Küchenwaage kann hier Aufschluss geben.
3. Die Detailgenauigkeit: Sehen Sie sich die Prägung genau an. Bei echten Münzen ist das Muster der Sterne auf der Rändelung scharf und präzise. Fälschungen hingegen weisen oft unscharfe oder unvollständige Muster auf.
Trotz der enormen Menge an Falschmünzen, die jährlich in Umlauf gebracht werden, ist der Anteil der Fälschungen im Vergleich zu den echten Münzen immer noch verschwindend gering. Laut Angaben der offiziellen Münzanstalt Monnaie de Paris zirkulieren in der gesamten Europäischen Union weniger als eine Million Falschmünzen bei einer Gesamtanzahl von über sieben Milliarden echten Münzen.
Doch warum, fragt man sich, ist die Falschmünzerei so ein lukratives Geschäft? Die Antwort liegt in der relativen Einfachheit und den geringen Kosten der Herstellung, gepaart mit der Möglichkeit, unbenmerkt große Mengen in den Geldkreislauf einzuschleusen.
Der Fall zeigt deutlich, dass auch im Zeitalter digitaler Währungen und fortschrittlicher Sicherheitstechnologien das traditionelle Handwerk der Falschmünzerei nicht zu unterschätzen ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden weiterhin gegen diese Form der organisierten Kriminalität vorgehen werden.
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