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Die Umfrage zeigt außerdem, dass 38% der jungen Frauen in Frankreich schon einmal mit Cybermobbing konfrontiert waren.

Ein Viertel der jungen Frauen in Frankreich hat mindestens eine Form von sexistischer und sexueller Gewalt in der Schule erlebt, berichtet eine Umfrage von OpinionWay für Plan International France. Diese NGO setzt sich für die Gleichstellung von Mädchen und Jungen und die Achtung ihrer Grundrechte ein.

Sexuelle und sexistische Gewalt sind „alle Handlungen, die darauf abzielen, eine Person auf der Grundlage ihrer tatsächlichen oder wahrgenommenen Geschlechtsidentität abzuwerten, zu erniedrigen oder anzugreifen“, erklärt die Studie. Sie können „physischer, verbaler, psychologischer oder sexueller Natur“ sein, heißt es weiter. Darunter fallen sexistische Einstellungen, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen.

Die Umfrage geht auch auf die Schwierigkeit der betroffenen Mädchen ein, über das Erlebte zu sprechen. Nur zwei Drittel der Opfer von sexualisierter und sexueller Gewalt haben sich jemandem anvertraut. In einem Drittel der Fälle vertrauen sie sich einer Freundin an. Ein weiteres Drittel vertraut sich ihren Eltern an. Im Gegensatz dazu wenden sich nur 18% der Opfer an das Schulpersonal, obwohl die Rolle der Schulen bei der Prävention und Unterstützung von entscheidender Bedeutung ist.

Fast 40% der jungen Frauen in Frankreich waren schon mit Cybermobbing konfrontiert.
Die Studie ergab auch, dass 38% der jungen Frauen schon einmal mit Cybermobbing konfrontiert waren. 9% haben es selbst erlebt. 32% haben Cybermobbing einer anderen Schülerin an ihrer Schule miterlebt. 66% der Opfer von Cybermobbing gaben an, dass sie auch Opfer von sexistischer und sexueller Gewalt in ihrer Schule geworden waren. Zwei Drittel der Betroffenen sind der Meinung, dass die Schule die Opfer dieser Art von Online-Gewalt nicht ausreichend schützt und begleitet.

Nur ein Drittel der befragten jungen Frauen gibt an, dass sie eine Sprechstunde zum Thema sexistische und sexuelle Gewalt genutzt haben. Weniger als die Hälfte von ihnen gab an, dass sie in der Schule an einer Präventionsveranstaltung zum Thema Cybermobbing teilnehmen konnten. Schließlich befasst sich die Umfrage auch mit den Tätern. In 83% der Fälle sind Jungen oder junge Männer beteiligt, in 34% der Fälle sind es Mädchen. In sechs von zehn Fällen handelt es sich eher um eine Gruppenhandlung als um die Tat einer Einzelperson.

Diese geschlechtsspezifische Gewalt kann sich negativ auf die Schulbildung von Mädchen im Teenageralter auswirken. Von den Opfern sexualisierter und sexueller Gewalt geben 11% an, dass sie wegen dieser Gewalt schon einmal vom Unterricht ferngeblieben sind.


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