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105,25 Euro: Das ist der Durchschnittspreis eines repräsentativen Warenkorbs von Franceinfo im Februar, was einem Anstieg von fast einem Euro gegenüber dem Januar entspricht. 

Die Gesamtsumme auf dem Kassenzettel steigt im Februar weiter an, wie der repräsentative Einkaufskorb von Franceinfo in Zusammenarbeit mit France Bleu und der Firma NielsenIQ ergab. Die Warenauswahl kostete im Februar in Frankreich durchschnittlich 105,25 Euro. Das ist fast ein Euro mehr als im Januar. Die Inflation stieg bei diesen 37 Produkten des täglichen Bedarfs von 15,6 % im Januar auf 16,58 % im Februar – ein Zeichen dafür, dass sich der Preisanstieg weiter beschleunigt.

In keinem Departement war im Februar ein Franceinfo-Warenkorb unter 100 Euro zu bekommen. Die Vendée, das preiswerteste Departement Frankreichs, hat diese Schwelle mit einem Durchschnittspreis von 100,20 Euro für die 37 Lebensmittel und Hygieneprodukte des täglichen Bedarfs jetzt auch überschritten. Die Pariser zahlen weiterhin am meisten für ihre Einkäufe: 125,56 Euro.

Im Jahresvergleich stiegen die Preise im Département Hautes-Alpes am stärksten (+18,37%), gefolgt von den Départements Val-d’Oise (+17,9%) und Marne (+17,6%). In den letzten Wochen verzeichnete das Departement Ain die stärkste Inflationsdynamik: Innerhalb eines Monats stieg die Inflation in diesem Departement um 1,7 Prozentpunkte.

Zucker erreicht Rekordwerte, Reispreise steigen stark an.
54% Anstieg in einem Jahr: Die Inflation für ein Kilo Zucker erreicht Rekordwerte. Sein Preis ist in vier Monaten um 50 Cent in die Höhe geschnellt: 1,34 € heute, gegenüber 85 Cent im November letzten Jahres.

Auch der Reis hat es auf den fünften Platz geschafft. Sein Preis ist innerhalb eines Jahres um 25% gestiegen. Grund dafür sind die schlechten Ernten in Indien und Pakistan im Herbst 2022. „Aufeinanderfolgende Dürreperioden und schwere Regenfälle haben Überschwemmungen erzeugt. Es gibt weniger, um die Nachfrage zu befriedigen, und daher steigen zwangsläufig die Preise“, erklärt Nicolas Léger, analytischer Direktor bei NielsenIQ. Der Anstieg bei Reis „dürfte sich bis in den Hochsommer hinein fortsetzen“, so Léger.

Der Rest der Top 5 der Produkte mit der höchsten Inflation bleibt eher unverändert: Mehl stieg um 37% zwischen Februar 2022 und Februar 2023, tiefgefrorenes Hackfleisch wurde um 33% teurer, Toilettenpapier um 27%. Bei Mehl, das zwischen Januar 2022 und Januar 2023 um 40% gestiegen war, ist übrigens ein leichter Rückgang der Teuerung zu verzeichnen. Dieser Rückgang markiert allerdings keinen Preisrückgang, sondern nur eine leichte Verlangsamung des Preisanstiegs und spiegelt die Tatsache wider, dass die Handelspreise allmählich den Anstieg des Rohstoffpreises absorbiert haben und sich jetzt stabilisieren könnten.

Die Preise für Markenprodukte stiegen im Jahresvergleich um 18,52%, was einem Anstieg von 1,2 Prozentpunkten in einem Monat entspricht. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Produkte von Eigenmarken „nur“ um 0,6 Prozentpunkte im Monatsvergleich und erreichten in den letzten zwölf Monaten einen Anstieg von insgesamt 10,7%. Dies ist umso wichtiger, als die Verbraucher seit Monaten massiv auf Billig- und Eigenmarkenprodukte der großen Supermarktketten zurückgreifen, um die Auswirkungen der Inflation zu begrenzen. Der Marktanteil der Eigenmarken stieg um 0,9 Prozentpunkte, was laut NielsenIQ ein „beträchtlicher“ Anstieg ist.

Auf die Befürchtung einiger, dass die zwischen Industrie und Supermärkten ausgehandelten Preiserhöhungen zu einem „roten März“ führen könnten, antwortet NielsenIQ, dass es sich eher um einen „roten Frühling“ handeln wird. Die von den Geschäften angelegten Vorräte werden es ihnen ermöglichen, bestimmte Produkte erst später zu den höheren Preisen zu kaufen, wodurch die Preiserhöhungen bis zum Sommer gestreckt werden. Die Teuerungsrate des Einkaufskorbs von Franceinfo dürfte bis zum Sommer auf etwa 20 % steigen, prognostiziert NielsenIQ.


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