Tag & Nacht

Ein mutmaßlicher Sexualstraftäter steht ab dem 3. November in Paris vor Gericht. Er wird verdächtigt, in mehreren Ländern Südostasiens Dutzende Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe auf Teenager begangen zu haben.

Die Ermittlungen erstreckten sich über fast 30 Jahre und sind so umfangreich, dass der 50-Jährige zunächst nur für einen Teil der in Malaysia begangenen Taten an rund 20 Kindern und Jugendlichen vor Gericht gestellt werden soll.

Die kriminelle Karriere des heute 55-jährigen Jean-Christophe Quénot endete vor vier Jahren in Bangkok, als thailändische Polizisten ihn mit zwei 14-jährigen Jungen in einem Hotelzimmer erwischten. Es gelingt ihm zunächst zu fliehen, doch als er nach Besançon zurückkehrt, wird er von der französischen Polizei festgenommen.

In der Zwischenzeit hatte der 50-Jährige sich selbst ein Paket aus Südostasien mit 17 Festplatten mit den Beweisen seiner Taten geschickt: etwa 170.000 Fotos und Videos von sexuellem Missbrauch seit 1991, auf denen er zu sehen ist, aber auch schriftliche, „akribisch genaue“ Berichte über jeden Moment, den er mit den Jungen verbrachte – „für ein Taschengeld“, wie in seinen Berichten schrieb.

Der Mann zeigt den Ermittlern zufolge „keine echten Schuldgefühle“, obwohl er sich „durchaus bewusst ist, dass er illegal handelt“. Trotz der Bilder behauptet er, dass er sich stets der Zustimmung der Kinder versichert hat, und erklärt, dass ihre Grimassen Grinsen ausdrücken, wie man es unter dem Einfluss von Lust erleben kann. Er beschreibt seine Opfer kühl als Jungen, die „gerne den Pornostar spielen“.


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