Tag & Nacht

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es in einem Stadtteil von Frejus im Var zu Spannungen und Gewalt zwischen Jugendlichen und der Polizei. 

„Sie haben wieder alles in Brand gesteckt!“ Bewohner des Stadtteils Gabelle in Fréjus im Var stehen im Morgengrauen am Sonntag, 9. Mai, fassungslos vor den Schäden. Es kam zu einer neuen Nacht der Gewalt zwischen jungen Menschen und der Polizei.

Kurz nach Mitternacht wurde die Polizei wegen Lärmbelästigung alarmiert. Drei Polizeibesatzungen mit etwa zehn Beamten waren vor Ort. Als sie ankamen, wurden sie von dreißig bis vierzig Personen mit Feuerwerkskörpern angegriffen.

Die Beamten forderten Verstärkung der National-Polizei an, die aus Draguignan, Toulon und Marseille herbeieilte. Die Police Municipale von Fréjus und Saint-Raphaël war ebenfalls vor Ort.

Dieser massive Polizeieinsatz verhinderte jedoch nicht, dass erheblicher Schaden entstand: Ein Fahrradgeschäft wurde ebenso in Brand gesetzt wie Stadtmobiliar, sieben bis acht Schaufenster wurden demoliert und drei Autos verbrannt, darunter eines der Police Municipale. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen endeten gegen 3 Uhr morgens.

Alles begann mit einer einfachen Kontrolle
Warum dieser Ausbruch von Gewalt? „Alles begann mit einer einfachen Kontrolle, um Jugendliche – und ich erinnere daran, dass wir noch eine Ausgangssperre haben – aufzufordern, nach Hause zurückzukehren, weil sich außerdem Anwohner über den Lärm beschwert hatten“, erklärte David-Olivier Reverdy, Sekretär der Polizeigewerkschaft Alliance, gegenüber dem Sender BFMTV. Er zögerte nicht, von einer „Nacht des Chaos“ zu sprechen.

Der ärmere Stadtteil Gabelle ist, wie viele andere Wohnsiedlungen auch, vom Drogenhandel heimgesucht. Erst vor zwei Wochen wurden hier acht Kilo Cannabis beschlagnahmt. Die Polizei hat jedoch bisher keine Verbindung zwischen dem Drogenhandel und den Ereignissen der Nacht herstellen wollen.

Drei Polizeibeamte leicht verletzt
Zwei Beamte der Police Nationale und ein Beamter der Police Municipale wurden leicht verletzt mussten jedoch glücklicherweise nicht ins Krankenhaus eingeliefert. Sie erlitten Prellungen.

Die Staatsanwaltschaft von Draguignan hat eine Voruntersuchung eingeleitet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde noch niemand verhaftet.

Verstärkung der Polizeipräsenz in Frejus

Der Bürgermeister von Frejus, David Rachline (RN), bittet den Staat per Twitter um Verstärkung der Polizeikräfte in seiner Stadt.

Innenminister Gérald Darmanin antwortete nur kurze Zeit später. Eine Kompanie der CRS (Compagnies Républicaines de Sécurité), also 70 Polizisten, soll am Sonntagabend als Verstärkung in Frejus ankommen, „um sicherzustellen, dass die Ordnung der Republik respektiert wird“.


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