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Der Gâteau Battu, ein süßer Hefekuchen, ist ein bemerkenswertes Beispiel für die reichhaltige Backtradition der französischen Region Picardie. Dieses Gebäck, das durch seine charakteristische hohe, zylindrische Form und seine flauschige Textur besticht, hat eine Geschichte, die tief in die Kultur und Traditionen der Picardie eingebettet ist.

Ursprung und Geschichte

Die Ursprünge des Gâteau Battu reichen weit zurück, wobei seine genaue Entstehung schwer zu datieren ist. Es wird jedoch allgemein angenommen, dass dieses Gebäck im Mittelalter entstanden und seitdem fester Bestandteil der regionalen Küche der Picardie ist. Der Name „Battu“ bedeutet „geschlagen“ und bezieht sich auf den intensiven Prozess des Schlagens des Teigs, um die charakteristische Leichtigkeit und Luftigkeit zu erreichen.

Traditionell wurde der Gâteau Battu zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen und religiösen Festen gebacken. Seine Zubereitung galt als Zeichen von Gastfreundschaft und Feierlichkeit, was ihn zu einem Symbol des Feierns und der Gemeinschaft machte. Die Rezeptur wurde oft innerhalb der Familien weitergegeben, wobei jede Generation ihre eigenen kleinen Anpassungen und Geheimnisse beisteuerte.

Zutaten und Zubereitung

Der Gâteau Battu ist bekannt für seine reiche und buttrige Textur, die durch die Verwendung von hochwertigen Zutaten und eine besondere Zubereitungsmethode erreicht wird. Die Hauptzutaten sind Mehl, Butter, Eier, Zucker und Hefe. Ein Schlüsselmerkmal dieses Kuchens ist die große Menge an Eiern und Butter, die ihm seine charakteristische Fülle und seinen Geschmack verleihen.

Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 250 g Butter
  • 10 Eier
  • 150 g Zucker
  • 25 g frische Hefe
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Milch (zum Auflösen der Hefe)

Zubereitung:

  1. Die Hefe in lauwarmer Milch auflösen und etwa 10 Minuten stehen lassen, bis sie schäumt.
  2. In einer großen Schüssel das Mehl sieben und eine Mulde in der Mitte formen.
  3. Die geschmolzene Butter, Zucker, Salz und aufgelöste Hefe in die Mulde geben.
  4. Die Eier nacheinander hinzufügen und den Teig intensiv schlagen, bis er glatt und elastisch ist. Dies kann etwa 15-20 Minuten dauern und ist entscheidend für die richtige Konsistenz des Gâteau Battu.
  5. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 2 Stunden gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
  6. Den Teig nochmals durchkneten und in eine hohe, zylindrische Backform füllen.
  7. Im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa 45-50 Minuten backen, bis der Kuchen goldbraun ist und sich fest anfühlt.
  8. Den Kuchen aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

Lokale Verbreitung und Bedeutung

Der Gâteau Battu ist heute vor allem in der Picardie bekannt und wird in vielen Bäckereien und Konditoreien der Region angeboten. Er hat sich jedoch auch über die Grenzen der Picardie hinaus verbreitet und wird in ganz Frankreich geschätzt. Die Picardie ist stolz auf dieses einzigartige Gebäck, das oft als symbolisches Geschenk oder als Highlight bei regionalen Festen präsentiert wird.

Ein bedeutendes Zentrum der Gâteau Battu-Tradition ist die Stadt Abbeville, wo das Gebäck besonders populär ist. Hier findet man zahlreiche Varianten und Interpretationen des klassischen Rezepts, wobei jede Bäckerei ihre eigene Note beisteuert. Die Stadt veranstaltet auch regelmäßig Wettbewerbe und Veranstaltungen, bei denen die besten Gâteaux Battus prämiert werden.

Der Gâteau Battu ist mehr als nur ein Kuchen – er ist ein Stück kulturelles Erbe der Picardie. Seine Herstellung erfordert Geduld und Sorgfalt, was ihn zu einem Symbol der kulinarischen Handwerkskunst der Region macht. Mit seiner reichen Geschichte und seinem unverwechselbaren Geschmack bleibt der Gâteau Battu ein geschätztes und beliebtes Gebäck, das die Traditionen und den Gemeinschaftssinn der Picardie verkörpert. Ob zu besonderen Anlässen oder einfach als süßer Genuss zwischendurch – der Gâteau Battu ist ein köstlicher Ausdruck französischer Backkunst.


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