Tag & Nacht

In der Region Gironde fuhren am Mittwoch, den 7. Februar, die Bagger mitten in den Weinbergen auf. Um die Weinproduktion zu reduzieren, sollen 8.000 Hektar in den Weinbergen des Bordeaux gerodet werden.

Der Bagger reißt Meter für Meter die Früchte einer lebenslangen Arbeit aus der Erde. In der Nähe von Saint-Émilion in der Gironde lässt Luc Bergerie drei Hektar Merlot-Reben roden, die die kontrollierte Herkunftsbezeichnung (AOC) Bordeaux tragen. Stattdessen wird der Weinbauer, der gerade erst den Familienbetrieb übernommen hat, jetzt Mais säen, eine rentablere Art der Landwirtschaft. „Das ist nie ein gutes Gefühl. Man hat so viele Kosten pro Hektar und bekommt dafür keinen Lohn“, bedauert Luc Bergerie auf dem Sender France 2.

1.200 Weinbauern haben sich für den staatlichen Hilfsplan zur Rodung beworben. Der 58 Millionen Euro schwere Notfallplan wurde von den Weinfachleuten am 6. Dezember 2022 bei einer Demonstration in Bordeaux (Gironde) gefordert. Die Branche befindet sich aufgrund von Überproduktion und einem drastischen Rückgang des Rotweinkonsums in großen Schwierigkeiten. Trotz einer Entschädigung von 6.000 EUR pro gerodetem Hektar ist die Aufgabe von Weinanbauflächen für viele Landwirte eine traurige Notwendigkeit. Die Gironde wird 10 % ihrer Weinberge verlieren, was aber nach Ansicht des Kollektivs Viti 33 nicht ausreichen, um den Berufsstand zu retten.


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