Die Umweltaktivistin Greta Thunberg wird am Sonntag, dem 11. Februar, in der Gironde erwartet, wo sie an einer Demonstration gegen die Ölförderung im Becken von Arcachon teilnehmen wird.
Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg setzt ihren Aufenthalt in Frankreich fort, um gegen Projekte zu demonstrieren, die sie für umweltschädlich hält. Nachdem sie sich am Samstag, dem 11. Februar, mit anderen Aktivisten gegen den Bau der Autobahn A69 im Departement Tarn protestiert hatte, wird sie am Sonntag um 14 Uhr in Bordeaux zu einer Demonstration gegen die Erschliessung neuer Ölquellen im Becken von Arcachon erwartet.
Ein Projekt des kanadischen Unternehmens Vermilion sieht vor, in La Teste-de-Buch im Becken von Arcachon acht neue Ölbohrungen durchzuführen. Der Antrag, der 2023 eingereicht wurde, sieht vor, dass die neuen Bohrungen von bereits bestehenden Plattformen aus vorgenommen werden.
Laut der Mission Régionale d’Autorité Environnementale (MRAE) de Nouvelle-Aquitaine haben neuere Studien bisher unerschlossene Ölreserven identifiziert. Diese sollen sich in einer Tiefe von 2.200 bis 3.200 Metern befinden.
Am 13. November gab die für die öffentliche Untersuchung des Projekts zuständige Kommissarin eine positive Stellungnahme zur Förderung dieses Erdölvorkommens ab.
Das kanadische Unternehmen betreibt bereits rund 40 Bohrlöcher in der Nähe von Cazaux ebenfalls in der Gironde. Auf dem Gelände sollen täglich etwa 1.500 Barrel Öl gefördert werden.
Das Cazaux-Vorkommen wurde 1959 entdeckt. Das Unternehmen Esso erhielt damals eine Konzession, die fünfzig Jahre lang laufen sollte. Im Jahr 2006 wurde diese jedoch von Vermilion aufgekauft. Im Jahr 2010 wurde die Konzession schließlich bis 2035 verlängert.
„Das Vorkommen von Cazaux befindet sich in einem Gebiet mit vielfältigen Umweltsensibilitäten“, so die MRAE. In der Tat weist das betroffene Gebiet, das sich im Wald befindet, zahlreiche Umweltbesonderheiten auf: Natura-2000-Gebiete, Trinkwasserentnahmen, hohe Waldbrandgefahr.
Für das Umwelt-Kollektiv „Stop Pétrole Bassin d’Arcachon“ ist das Projekt inkohärent mit dem Vorhaben der Regierung, den Verbrauch fossiler Energieträger bis 2028 um 35 % zu senken.
Im Gespräch mit unseren Kollegen von 20 Minutes meinte der französische Umweltminister Christophe Béchu, dass man „aus einer Form von Umweltheuchelei herauskommen muss, die darin bestünde, die Förderungen in Frankreich zu schließen, um den Anteil des Öls, den wir importieren, zu erhöhen.“
Das Hulot-Gesetz von 2017 schreibt vor, dass alle Öl- und Gasbohrlöcher in Frankreich bis 2040 stillgelegt werden müssen. Aber bis dahin „kann man in Frankreich noch etwas mehr als 15 Jahre lang fossile Brennstoffe fördern“, erklärt Francis Perrin, Forschungsdirektor am Iris (Institut für internationale und strategische Beziehungen), gegenüber 20 Minutes. Also könnte auch die Dauer der Ölförderung im Cazaux-Feld bis 2040 verlängert werden.
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