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Laut dem französischen Außenminister Stéphane Séjourné belaufen sich die russischen Militärverluste seit Beginn der Invasion in der Ukraine auf insgesamt etwa 500.000, darunter 150.000 Tote. Diese Zahlen legte er in einem Interview mit der unabhängigen russischsprachigen Zeitung „Novaïa Gazeta“ dar.

Russlands schwere Verluste

Die von Séjourné genannten Zahlen sind etwas niedriger als die zuvor vom ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky genannten, der von 180.000 toten russischen Soldaten sprach. Das Vereinigte Königreich schätzte Ende April, dass etwa 450.000 Russen in der Ukraine getötet oder verwundet wurden. In Zusammenarbeit mit dem russischen Dienst der BBC hat die Zeitung Mediazona über 51.000 im Kampf gefallene russische Soldaten identifiziert – die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Moskau hat seit September 2022 keine offiziellen Angaben mehr zu den Verlusten gemacht.

Ukrainische Armee in der Defensive

Auf ukrainischer Seite wurden Ende Februar 31.000 gefallene Soldaten vom Präsidenten Zelensky bestätigt, eine Zahl weit unter den Schätzungen Russlands. Russlands Verteidigungsminister Sergueï Choïgou sprach von 444.000 ukrainischen Verlusten, wobei unklar bleibt, ob es sich dabei nur um Tote oder um Tote und Verwundete handelt.

Die ukrainische Armee befindet sich laut Séjourné seit dem Scheitern ihrer großen Gegenoffensive im letzten Sommer in der Defensive. Trotz Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Soldaten und langsamer westlicher Hilfe könnte die kürzlich genehmigte amerikanische Militärhilfe in Höhe von 61 Milliarden Dollar jetzt helfen, die Verteidigung zu stabilisieren, insbesondere im Osten um Tchassiv Yar und Avdiïvka.

Mögliche neue russische Offensive

Die Schwäche in der ukrainischen Luftabwehr hat es Russland ermöglicht, kritische Infrastrukturen, einschließlich des Stromnetzes und der Bahnverbindungen, schwer zu treffen. Militäranalysten spekulieren, dass Russland möglicherweise eine neue große Offensive in der Ukraine plant.

Dieser fortwährende Konflikt zeigt nicht nur die Tragödie des enormen Verlustes von Menschenleben, sondern auch die komplexe Dynamik internationaler Beziehungen und Militärstrategien. Wie wird die internationale Gemeinschaft auf Dauer reagieren, und welche Schritte könnten zur Beendigung dieses Konflikts führen?


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