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Der französische Präsident will sich für eine „humanitäre Waffenruhe“ einsetzen, um den Menschen in Gaza Hilfe zukommen zu lassen und so „die Freilassung der Geiseln zu erleichtern“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron traf am Dienstag, dem 24. Oktober, in Israel ein. Gleich nach seiner Ankunft traf der Präsident noch im Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv mit etwa 30 Franzosen zusammen, 18 Familien von Opfern waren anwesend. Unter anderem waren auch die Angehörigen von Mia Shem, der französisch-israelischen Geisel, die in einem am 16. Oktober von der Hamas verbreiteten Video gezeigt wurde, zu dem Treffen mit dem Präsidenten erschienen.

Emmanuel Macron machte sich danach auf den Weg nach Jerusalem, wo er mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog und anschließend mit dem israelischen Premierminister Benyamin Netanyahu zusammentreffen wird. Der französische Präsident will sich für eine „humanitäre Waffenruhe“ einsetzen, um den Menschen in Gaza Hilfe zukommen zu lassen und auf diese Weise „die Freilassung der Geiseln zu erleichtern“, so der Elysée- Palast.

Wieder zwei Geiseln von der Hamas befreit. Die beiden befreiten Frauen sind israelische Staatsbürgerinnen und stammen aus dem Kibbuz Nir Oz, wie das Büro des israelischen Premierministers unter Angabe ihrer Namen mitteilte: es handelt sich um Yocheved Lifschitz, 85, und Nurit Kuper, 79. Ihre Ehemänner befinden sich noch in der Hand der Geiselnehmer. Etwa 220 israelische, ausländische oder binationale Geiseln wurden laut Israel von Terroristen der palästinensischen islamistischen Bewegung in den Gazastreifen verschleppt.

Humanitäre Hilfe kommt nur tröpfchenweise. Seit Samstag beginnt die internationale Hilfe für die Menschen in Gaza über Ägypten einzutreffen. Am Montag überquerte ein dritter Konvoi die Grenze in Rafah, dem einzigen Grenzübergang nach Gaza, der nicht unter israelischer Kontrolle steht. Insgesamt konnten in drei Tagen rund 50 Lastwagen in den Gaza-Streifen einfahren. Nach Angaben der UNO werden allerdings mindestens 100 Lastwagen pro Tag benötigt.

Die israelischen Angriffe dauern weiter an. Seit dem 15. Oktober ruft die israelische Armee Zivilisten im Norden des Gazastreifens, wo die Bombardierungen am stärksten sind, dazu auf, in den Süden zu fliehen. Die Angriffe der israelische. Armee treffen jedoch auch den Süden nahe der ägyptischen Grenze, wo Vertriebenen zu Hunderttausenden zusammengedrängt in Lagern leben. Die humanitäre Lage sei „katastrophal“, warnten die Vereinten Nationen. Mindestens 1,4 Millionen Palästinenser sollen aus ihren Häusern geflohen sein.

Sechs weitere UNO-Mitarbeiter bei Luftangriffen getötet. Sechs Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wurden innerhalb von 24 Stunden in Gaza getötet, wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Montagabend mitteilte. Damit stieg die Zahl der seit Beginn des Krieges getöteten UNRWA-Mitarbeiter auf 35.


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