Tag & Nacht

Im Zuge der Bekämpfung des organisierten Verbrechens hat der französische Justizminister Éric Dupond-Moretti am Sonntag, dem 28. April, eine Reform zur Stärkung des Schutzes von Kollaborateuren der Justiz angekündigt. Die Maßnahme zielt darauf ab, den Kampf gegen Drogenhandel und wiederholte gewaltsame Auseinandersetzungen effektiver zu gestalten.

Durch die Schaffung eines neuen Status für reuige Täter, die bereit sind, Informationen zu liefern, die zur Zerschlagung krimineller Netzwerke führen, soll deren Strafe verringert und Schutz durch die Polizei gewährleistet werden. „Die Zeugen kommen entweder nicht zur Justiz, weil sie Komplizen sind, oder sie haben Angst“, erklärte Dupond-Moretti in einem Interview mit dem Sender BFMTV.

Der Status des „Reuigen“ oder „Justizkollaborateurs“ wurde in Frankreich bereits vor 10 Jahren eingeführt, wird jedoch selten genutzt. Derzeit sind nur 42 Personen und ihre Angehörigen im Zeugenschutz aufgenommen. Bisher mussten Kandidaten Zeugen für eine Straftat sein, ohne direkt beteiligt gewesen zu sein. Die geplante Reform könnte den Kreis der Berechtigten erweitern und auch Täter von kriminellen Handlungen einbeziehen, ähnlich wie in Italien, wo die Aussagen der „Reuigen“ entscheidend im Kampf gegen die Mafia sind.

Zusätzlich plant die Regierung die Schaffung einer nationalen Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens, nach dem Vorbild der Antiterror-Strategie. Diese neuen Schritte stellen einen signifikanten Fortschritt in der rechtlichen Auseinandersetzung mit schweren und organisierten Verbrechen dar und könnten eine effektivere Rechtsdurchsetzung in Frankreich ermöglichen.


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