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Forscher melden, dass sie in Russland einen neuen Typ des Coronavirus, den „Khosta-2“, entdeckt haben. Dieses Virus wurde bei Fledermäusen entdeckt. Es ist wahrscheinlich, dass es auch Menschen infizieren kann und gegen die Impfstoffe, die derzeit zur Bekämpfung von Covid-19 eingesetzt werden, resistent ist.

Fast drei Jahre sind vergangen, seit in China SARS-CoV-2 entdeckt wurde, das Virus, das für die Covid-19-Pandemie verantwortlich ist. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und Forscher der Washington State University in den USA haben intensiv mit einem neuen Virus mit dem Namen Khosta-2 befasst. In einer Studie, die am Mittwoch, dem 21. September, in der Zeitschrift „PLoS Pathogens“ veröffentlicht wurde, gehen die Forscher ausführlich auf ihre Entdeckung ein.

Was ist das „Khosta-2“-Virus?
Den Wissenschaftlern zufolge handelt es sich dabei um ein „Sarbecovirus“, eine besondere Art von Virus, die mehrere Coronaviren zusammenfasst und das mit einem „schweren akuten Atemwegssyndrom“ in Verbindung gebracht wird. Dieses Virus weist laut der Forscher „beunruhigende Merkmale“ auf, die dem SARS-CoV-2 ähneln, das heute noch aktiv in der Welt zirkuliert.

Die Sarbecoviren wurden in Russland bei Fledermäusen identifiziert. Die Wissenschaftler sagen, dass das Virus dort bereits im Jahr 2020 zirkulierte.

Kann der Mensch infiziert werden?
In den letzten Jahren gab es immer mehr wissenschaftliche Studien zum Sarbecovirus: Diese zeigten bislang, dass das Virus nicht in der Lage sei, menschliche Zellen zu infizieren. Dies wäre allerdings bei „Khosta-2“ jetzt anders.

„Wir haben festgestellt, dass das Spike-Protein des Khosta-2-Virus unsere Zellen wie menschliche Krankheitserreger infizieren kann, indem es die gleichen Eintrittsmechanismen nutzt“, erklären die Forscher in der neuen Studie. Ersten Forschungsergebnissen zufolge würde dieses Virus jedoch wahrscheinlich keine schweren Formen von Erkrankungen hervorrufen.

Sind die bekannten Impfungen gegen dieses Virus wirksam?
Die Forscher der Washington State University veröffentlichen, dass das „Khosta-2“-Virus resistent sei „gegen die Neutralisierung durch das Serum von Personen, die gegen SARS-CoV-2 geimpft worden waren“: „Unsere Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass Sarbecoviren, die in Wildtieren außerhalb Asiens zirkulieren, auch eine Bedrohung für die globale Gesundheit trotz der laufenden Impfkampagnen gegen SARS-CoV-2 darstellen“, warnen die Forscher daher.

Ein Virus, das „in der Natur zirkuliert“, sich „an menschliche Rezeptoren binden kann“ und „nicht durch die derzeitigen Impfstoffe neutralisiert werden kann“, ist nach Ansicht der Wissenschaftler besorgniserregend.

Wie wurde dieses neue Virus entdeckt?
Die Entdeckung von „Khosta-2“ könnte mit den wiederholten Mutationen des SARS-CoV-2 zusammenhängen. Das Virus könnte sich aus einer Mutante entwickelt haben. „Wenn verwandte Coronaviren in das gleiche Tier und in die gleichen Zellen eindringen, können sie sich dann rekombinieren und ein neues Virus produzieren“, warnt Michael Letko, Professor an der Washington State University, in der Zeitschrift Time.

Der Forscher befürchtet wie viele seiner Kollegen, dass solche Mutationen und Rekombinationen neue Viren hervorbringen könnten, die „virulenter“ und „resistent gegen die Immunität durch Impfungen“ sein können. Michael Letko fordert daher die Entwicklung universeller Impfstoffe, mit denen der Mensch gegen jede Form des Sarbecovirus und des Coronavirus geschützt werden kann.


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