Tag & Nacht

Der Genfersee, der größte der Alpenseen, zeigt die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels mit beispiellosen Wassertemperaturen. Im Jahr 2023 erreichte die Durchschnittstemperatur des Sees einen Rekordwert von 13,6 °C, eine Entwicklung, die sowohl Fischern als auch Wissenschaftlern Sorgen bereitet.

Éric Jacquier, ein Fischer mit 37 Jahren Erfahrung auf dem Genfersee, beobachtet täglich die Auswirkungen der Erwärmung. Er berichtet, dass er zunehmend Barsche fängt, eine Spezies, die traditionell erst ab Mai laicht. Dies deutet darauf hin, dass die Fische ihr Verhalten aufgrund der veränderten Bedingungen anpassen.

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Durchmischung der Wasserschichten. Normalerweise sorgt der Winter dafür, dass das sauerstoffreiche Oberflächenwasser sich mit dem tieferen Wasser vermischt, was für die Sauerstoffversorgung und die Biodiversität des Sees von entscheidender Bedeutung ist. Dieser Prozess hat in den letzten Jahren jedoch nachgelassen.

Um der steigenden Temperatur des Sees entgegenzuwirken, betonen Experten die Notwendigkeit, den globalen Klimawandel einzudämmen. Eine weltweit einzigartige Plattform mit Sensoren, die vor fünf Jahren auf dem Genfersee installiert wurde, überwacht kontinuierlich die Veränderungen. Die Daten sollen helfen, die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf den See zu verstehen und mögliche Lösungen zu erarbeiten.

Diese Entwicklung ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie dringend globale Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen auf natürliche Ökosysteme zu bekämpfen.


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