Tag & Nacht

Die Folgen der globalen Erwärmung sind ausgerechnet im Ärmelkanal besonders deutlich. Der Ärmelkanal wird für Kaltwasserfische nach und nach unbewohnbar, und die Fischer sehen die Menge ihrer Fänge sinken.

Wenig Wellengang, gutes Wetter: Im Ärmelkanal sind die Bedingungen für einen erfolgreichen Fischfang heute ideal. Dennoch sind die Reusen mit Wellhornschnecken, die die Fischer einholen, halb leer. Die Fangmengen sinken immer weiter. Die Wellhornschnecken werden genau sortiert, um die zu jungen Tiere zu schonen. Aber die Fischer müssen täglich mit ansehen, wie ihre Fänge zurückgehen. Sie beliefen sich im Jahr 2022 auf gerade mal 5.000 Tonnen, während sie vor zehn Jahren noch über 10.000 Tonnen betrugen. Für die Fischer hat das nichts mit Überfischung zu tun, sondern eher mit dem Klimawandel.

Längere und früher einsetzende Hitzewellen.
Die Hitze stört die Fortpflanzung und das Schlüpfen der Tiere aus ihren Eiern. In den letzten Jahren gab es an den Küsten des Ärmelkanals immer längere und frühere Hitzewellen. Die Durchschnittstemperatur ist seit 2007 einschließlich des Winters um 1,34 °C gestiegen. Es gibt auch extreme Hitze: Im Sommer 2022 wurden auf der Oberfläche 21°C gemessen. Für den Beruf des Fischers ist die Zukunft in dieser Region ungewiss. Für alle Kaltwasserarten wird der Ärmelkanal langsam aber sicher unbewohnbar.


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