Tag & Nacht

Im Aveyron hat die Präfektur eine umstrittene Maßnahme ergriffen: Das Töten streunender Hunde wurde offiziell erlaubt. Diese Entscheidung soll insbesondere Schafzüchter beruhigen, die um die Sicherheit ihrer Herden fürchten.

Das Auftauchen streunender Hunde hat in der Region für Unruhe gesorgt. Ein speziell dokumentierter Vorfall, bei dem ein Hund fotografiert wurde, der mutmaßlich Herden angegriffen hat, führte zur Entscheidung der Präfektur. Eine Schafzüchterin aus der Gegend erklärt, dass die Anwesenheit eines streunenden Hundes alles andere als beruhigend sei. Tagsüber seien ihre Tiere draußen und einem potenziellen Angriff ausgesetzt. „Wenn er angreift, könnte das für uns ähnlich verheerende Folgen haben wie ein Wolf“, betont sie. Ihrer Meinung nach ist das Töten des Hundes notwendig, sollte er Schaden anrichten.

Aber ist das wirklich die einzige Lösung?

In dieser ländlichen Region, wo die Viehzucht eine große Rolle spielt, sind die Landwirte bereits durch die wiederholten Angriffe von Wölfen, die seit Jahresbeginn schon elfmal vorgekommen sind, stark verunsichert. Thierry Cadenet, Bürgermeister von Sainte-Eulalie-de-Cernon, unterstützt das Vorgehen der Präfektur: „Wenn ein streunender Hund Herden angreift, muss sich entweder der Besitzer darum kümmern oder der Hund muss getötet werden, Punkt.“

Die Entscheidung hat jedoch nicht nur Zustimmung gefunden. Eine Tierschutzorganisation hat angekündigt, gegen den Erlass vor Gericht zu gehen. Die Organisation argumentiert, dass es humane Alternativen zur Tötung gibt, wie etwa das Einfangen und Vermittlung der Tiere an neue Besitzer.

Diese Maßnahme wirft grundlegende Fragen auf: Wie balancieren wir die Bedürfnisse der Landwirtschaft mit dem Tierschutz? Können wir wirklich rechtfertigen, streunende Tiere zu töten, nur weil sie potenziell eine Bedrohung darstellen? Dieses Dilemma spiegelt eine tiefere Debatte wider, die weit über die Grenzen von Aveyron hinausgeht. Ein Kampf zwischen Mensch und Natur, zwischen Erhaltung und Sicherheit. Was denken Sie, gibt es eine bessere Lösung?


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