Tag & Nacht

Die Kraftstoffpreise nähern sich der symbolischen Marke von 2 Euro, nachdem die staatlichen Rabatte und auch die Preisnachlässe von TotalEnergies ausgelaufen sind.

Zwei Rabatte wurden abgeschafft, aber die Tankstellen sind nicht leer. Seit Anfang des Jahres beklagen französische Autofahrer einen deutlichen Anstieg der Kraftstoffpreise. Die Preise schossen ab dem 31. Dezember in die Höhe, denn an diesem Tag endete der Rabatt von 10 Cent pro Liter, den die Regierung am 1. September 2022 eingeführt hatte, um den Geldbeutel der Franzosen zu schützen. Auch TotalEnergies beendete am 31. Dezember seinen Rabatt von 10 Cent an seinen Tankstellen, der zu dem staatlichen Rabatt hinzukam.

Seitdem liegen die Preise für Benzin und Diesel an den Tankstellen wieder fast bei 2 Euro. Im Einzelnen stieg der Preis für einen Liter Dieselkraftstoff zwischen dem 30. Dezember 2022 und dem 27. Januar 2023 von 1,77 Euro auf 1,94 Euro, wie aus den vom Ministerium für den ökologischen Übergang veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Dasselbe gilt für den Preis pro Liter Bleifrei 95, der im selben Zeitraum von 1,68 Euro auf 1,93 Euro stieg. Der Preis für Bleifrei 98 stieg innerhalb von vier Wochen von 1,74 Euro auf 2 Euro pro Liter. Solche Preise hat es in Frankreich seit Juli 2022 nicht mehr gegeben.

Neben dem Ende der Rabatte gibt es noch andere Faktoren, die diesen Anstieg erklären. Auf den Märkten stiegen die Ölpreise deutlich an. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent stieg von 72,30 Euro am 11. Januar auf 79,30 Euro am 27. Januar. Obwohl der Preis seitdem wieder gesunken ist, ist er immer noch auf hohem Niveau. Hinzu kommt, dass die Raffineriekosten aufgrund des Krieges in der Ukraine in die Höhe geschnellt sind. Die Ölkonzerne investieren nämlich massiv in den Bau neuer Raffinerieinfrastrukturen, um den Beschränkungen aufgrund der Embargos für in Russland gefördertes Rohöl gerecht zu werden. Diese Situation könnte sich weiter verschlechtern, da am 5. Februar ein neues Embargo der Europäischen Union für Erdölprodukte in Kraft trat. Das Embargo verbietet es den EU-Ländern, raffinierte Ölprodukte, zum Beispiel Diesel, aus Russland zu importieren.

Um manche Autofahrer zu entlasten, wurde am 1. Januar ein Benzinscheck in Höhe von 100 Euro eingeführt, der Personen vorbehalten ist, die ihr Auto oder Zweirad, egal ob mit Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb, für die Arbeit oder den Weg zur Arbeit nutzen. Diese Unterstützung hat jedoch nicht die gleiche Breitenwirkung wie die Treibstoffrabatte. Sie wird nur auf Antrag in einer einzigen Zahlung an die einkommensschwächsten Haushalte ausgezahlt. Bisher haben von den 7-8 Millionen anspruchsberechtigten Personen nur 3,4 Millionen einen Antrag gestellt. Sie haben noch bis zum 28. Februar Zeit, um den Antrag zu stellen.


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