Der Hackerangriff ereignete sich am Mittwoch wenige Stunden vor Beginn einer Demonstration zur Unterstützung des Bürgermeisters der Gemeinde. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem die Behörden sieben rassistische Graffitis in der Gemeinde entdeckt hatten.
Das Rathaus von Saint-Brevin (Loire-Atlantique), dessen Bürgermeister vor wenigen Tagen zurückgetreten ist, nachdem sein Haus Ende März angezündet wurde, ist seit Mittwoch, dem 24. Mai, Ziel einer Cyberattacke, wie France Bleu Loire Océan erfahren hat.
Der Hackerangriff fans kurz vor einer Unterstützungsdemonstration für den zurückgetretenen Bürgermeister statt. Rund 2.000 Menschen marschierten am Mittwoch zur Unterstützung von Yannick Morez, der zu einem der Symbole der Gewalt geworden war, der viele Bürgermeister Frankreichs täglich ausgesetzt sind.
Als die IT-Abteilung der Stadtverwaltung vor der Cyberattacke warnte, wurden vorsichtshalber alle Festnetztelefone und Computer ausgeschaltet. „Wir haben die Leitung auf ein Mobiltelefon umgestellt, das wir uns zu zweit teilen“. „Wir setzen alles daran, unsere Aufgaben im öffentlichen Dienst und den Empfang der Bürger fortzusetzen“, versichert das Rathaus in einer Pressemitteilung.
Die nationale Agentur für die Sicherheit von Informationssystemen (Anssi) und die Präfektur des Departements Loire-Atlantique wurden alarmiert. Analysen und eine Untersuchung wurden eingeleitet.
Eine Untersuchung wegen rassistischer Tags eingeleitet
Die Behörden leiteten außerdem eine Untersuchung ein, nachdem am Tag nach dem Marsch zur Unterstützung des zurückgetretenen Bürgermeisters sieben rassistische Tags entdeckt worden waren. Die Spannungen in Saint-Brevin sind groß, seit bekannt wurde, dass das Aufnahmezentrum für Asylbewerber (Cada) im Oktober 2021 in die Nähe einer Schule der Gemeinde umziehen soll.
Ein Teil der Anwohner ist dagegen und hat Demonstrationen gegen das Projekt organisiert. Die extreme Rechte hat das Thema aufgegriffen. Ende 2022 verbreiteten die rechtsextremen Parteien Reconquête und Rassemblement National (RN) Aufrufe zu Demonstrationen. Im Laufe der Monate richteten sich Drohungen und Einschüchterungen direkt gegen den Bürgermeister Yannick Morez, bevor am 22. März 2023 ein Brandanschlag auf sein Haus und seine Fahrzeuge verübt wurde. Die am Donnerstag, dem 25. Mai, entdeckten Graffitis richten sich in rassistischer Weise gegen Migranten und Asylbewerber.
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