Tag & Nacht

Die Die Metropole Lyon bietet ihren Beschäftigten ab diesem Herbst die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit auf freiwilliger Basis auf eine Viertagewoche umzustellen. Das Experiment will diese Berufe attraktiver machen.

nach dem Ende der diesjährigen Sommerferien führt die Metropole Lyon, die zweitgrößte Stadt Frankreichs, die Viertagewoche für ihre Angestellten ein. Das bedeutet natürlich nicht, dass die betroffenen Arbeitnehmer weniger arbeiten werden. Die Metropole Lyon bietet ihnen auf freiwilliger Basis an, ihre Arbeitszeit neu zu organisieren.

Die städtischen angestellten können vier Tage pro Woche, viereinhalb Tage pro Woche oder abwechselnd an vier und fünf Tagen pro Woche arbeiten. Jeder Angestellte kann so die Länge seiner Arbeistzeit selbst bestimmen, aber insgesamt muss natürlich die gesetzlich vorgeschriebene 35-Stunden-Woche dabei herauskommen. Es ist also klar, dass die Mitarbeiter, die sich freiwillig für diesen Versuch gemeldet haben, jeden der vier Tage ein bisschen länger arbeiten müssen. Sie können zum Beispiel früher anfangen, später aufhören oder ihre Mittagspause verkürzen.

Die Metropole Lyon führt dieses Experiment durch, um die angebotenen Berufe attraktiver zu machen, da die Kommunalverwaltungen Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter einzustellen. Zweitens geht es darum, die Fehlzeiten mit „maßgeschneiderteren“ Dienstplänen für jeden Bediensteten zu verringern. Und schließlich und vor allem geht es darum, die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu verringern. Viele Mütter, die bei der Metropole Lyon angestellt sind, arbeiten zu 80 %, was eine Art erzwungene Teilzeitbeschäftigung darstellt. Wenn sie sich für die Viertagewoche entscheiden, können sie wieder ein volles Gehalt erhalten, ohne ihre spürbar Freizeit zu beschneiden.

Das Modell der Viertagewoche kommt in Frankreich in kleinen Schritten voran. Nach Angaben des Arbeitsministeriums haben bereits etwa 10.000 Arbeitnehmer in Frankreich eine Viertagewoche. Die Idee bahnt sich ihren Weg in die öffentliche Debatte, insbesondere seit der Gesundheitskrise, die unser Verhältnis zur Arbeit und zu unserer Freizeit verändert hat.

Aber es geht manchmal auch anders: Bei einer Behörde in der Picardie entschieden sich im Frühjahr nur drei Bedienstete von 284 unbefristet Beschäftigten für die 36-Stunden-Woche in vier Tagen, die von der Geschäftsleitung vorgeschlagen wurde. Das bedeutete neun Stunden Arbeit pro Tag, zu denen noch die Fahrzeit für den Hin- und Rückweg hinzukam. Die Beschäftigten hatten also keine Zeit mehr, ihre Kinder zur Schule zu bringen oder von der Schule abzuholen…


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