Tag & Nacht

In den letzten Tagen wurden die Strände von Marseille (Bouches-du-Rhône) von einer Invasion der besonderen Art heimgesucht: Tausende von Velellen, kleine Meerestiere, wurden an die Küsten gespült und verströmen beim Zersetzen einen unangenehmen Geruch. Diese Entwicklung hat die sonst so malerischen Strände der Stadt in weniger einladende Orte verwandelt.

Ein natürliches Phänomen mit Folgen

Velellen, auch bekannt als „Segelquallen“, obwohl sie nicht zu den echten Quallen gehören, sind für ihre leuchtend blauen Farben bekannt und normalerweise ein faszinierender Anblick im Meer. Getrieben durch den Südwind, haben sich jedoch unzählige dieser Kreaturen auf den Stränden von Marseille angesammelt. Ihre Zersetzung führt zu einem starken, übelriechenden Geruch, der sich über die Küstenlinie ausbreitet und sowohl Einheimische als auch Besucher verärgert.

Die Reaktion der Stadt

Angesichts der Beschwerden haben einige Bürger gefordert, dass die Velellen von den Stränden entfernt werden. Die Stadtverwaltung von Marseille hat jedoch beschlossen, die Natur ihren Lauf nehmen zu lassen. Der Hauptgrund: Die angespülten Tiere stellen keine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar. Darüber hinaus spielen die Velellen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht der Strände, indem sie zur Stärkung des Strandwalls beitragen, der eine natürliche Barriere gegen Erosion bildet.

Ein doppeldeutiges Ereignis

Während der Anblick und Geruch der sich zersetzenden Velellen für viele unangenehm sein mag, bietet das Phänomen auch eine Gelegenheit, über die Bedeutung der natürlichen Kreisläufe und das ökologische Gleichgewicht nachzudenken. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie die Natur manchmal unerwartete Ereignisse hervorbringt, die zwar kurzfristig als Störung empfunden werden können, langfristig jedoch einen wertvollen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung unserer Küstenlebensräume leisten.

Das Auftreten der Velellen in Marseille erinnert daran, dass die Natur immer noch die Oberhand hat und dass wir, obwohl wir in einer hochentwickelten Gesellschaft leben, immer noch Teil eines größeren ökologischen Systems sind. Während die Stadtverwaltung und die Bürger noch einige Tage mit den Folgen dieses für uns Menschen unangenehmen Phänomens zu kämpfen haben werden, dient das Ereignis auch als Erinnerung an die Kraft und die Unberechenbarkeit unserer natürlichen Umwelt.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!