Tag & Nacht

Neukaledonien stimmt mit über 96% der Stimmen mit „Nein“ zur Unabhängigkeit, nachdem fast 90% der Stimmzettel ausgezählt wurden.
Es war das dritte Mal, dass die Neukaledonier zu den Wahlurnen gerufen wurden. Die Unabhängigkeitsbefürworter hatten diesmal jedoch zum Boykott der Wahl aufgerufen.

Die ersten Ergebnisse des dritten Referendums sind da: Neukaledonien stimmte mit über 96% der Stimmen massiv mit „Nein“ zur Unabhängigkeit, nachdem fast 90% der Stimmzettel ausgezählt wurden. Die Unabhängigkeitsbefürworter hatten angekündigt, das Referendum zu boykottieren, und begründeten dies damit, dass es unmöglich sei, „eine faire Kampagne“ zu organisieren, da die Inselgruppe seit September von der Covid-Epidemie betroffen ist und die Kanak-Bevölkerung ihre Covid-19-Toten betrauert.

Lesen Sie auch: Neukaledonien stimmt über die Unabhängigkeit von Frankreich ab

Die Wahlbeteiligung bei diesem letzten Referendum lag laut dem Haut-Commissariat um 17 Uhr am Sonntag (7 Uhr in Paris) bei nur 41,60%. Ein sehr starker Rückgang im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Referenden und wohl eine Folge des Aufrufs zum Boykott der Abstimmung.

Der Präsident der Republik will sich heute zu diesen Ergebnissen äußern. Die Rede des Staatschefs wird voraussichtlich „etwa zehn Minuten“ dauern, wie das Präsidialamt erklärte. Emmanuel Macron hatte bereits im November 2018 und Oktober 2020 vor den Franzosen gesprochen, nachdem in den ersten beiden Selbstbestimmungsreferenden in diesem französischen Gebiet in Südpazifik zweimal das „Nein“ zur Unabhängigkeit gesiegt hatte.

Die Unabhängigkeitsbefürworter wollen das Ergebnis der Abstimmung nicht anerkennen.
Unabhängig vom Ergebnis des Referendums werde es „am Tag danach ein Zusammenleben“ mit Frankreich geben, insbesondere „angesichts der geopolitischen Realität der Region“, hatte der Staatschef am Donnerstag versichert. Der Dialog wird jedoch nicht so einfach sein. Die Unabhängigkeitsbefürworter haben bereits angekündigt, dass sie das Wahlergebnis nicht anerkennen und es vor internationalen Instanzen anfechten werden.

Neukaledonien steht seit 1986 auf der UN-Liste der nicht-autonomen Gebiete, die noch dekolonisiert werden müssen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!