Tag & Nacht

Nach einem Besuch des nationalen Marinemuseums am Montag anlässlich seiner Wiedereröffnung wird Emmanuel Macron am Dienstag in Nantes zu einer Konferenz der Ökonomie des Meeres erwartet. Der französische Präsident will die Debatte um diesen Sektor neu beleben.

Bei der 18. Ausgabe der „Assises de la mer“ treffen sich am Dienstag, dem 28. und Mittwoch, dem 29. November Fischer, Schiffbauer, Reeder, französische Kommunalpolitiker und Verbände. Das Hauptthema in diesem Jahr ist die französische Souveränität. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen die Fischerei, der Seeverkehr, der Schiffbau, die Reedereien, die Forschung mit zahlreichen wissenschaftlichen und medizinischen Anwendungen, die die Meeresfauna und -flora ermöglichen. Das Meer ist aber auch gleichbedeutend mit der Entwicklung von Küstengebieten. Eine echte Meerespolitik ist auch eine Politik zur Erschließung der Küstengebiete und der französischen Häfen.

Frankreich verfügt mit 11 Millionen Quadratkilometern Küstenlinie an allen Ozeanen über den zweitgrößten Meeresraum der Welt, noch vor den USA. Der unter französischer Souveränität stehende Meeresraum bringt der französischen Wirtschaft jedes Jahr 270 Milliarden Euro ein – sechsmal so viel wie der Luftfahrtsektor, dreimal so viel wie der Automobilsektor. Das sind 820.000 Arbeitsplätze und 14 % des französischen BIP. Etwa 85 % des Außenhandels Frankreichs werden über Häfen abgewickelt. Das beste Beispiel ist die Entwicklung des Projekts der Achse Le Havre-Rouen-Paris über Haropa Port, einem großen Fluss-See-Verbund auf der Seine-Achse, der von Le Havre ausgeht und dessen Ziel es ist, den Verkehr nach Ost- und Nordfrankreich zu erleichtern.

Die französischen Hafenaktivitäten stagnieren allerdings derzeit mit einem Wachstum von gerade einmal 1%. Es gibt außerdem ein Problem mit der Fischerei, die unter europäischen Regelungen leidet. Frankreich importiert heute 85% seines Fischkonsums. Die Zahl der französischen Fischgeschäfte ist in den letzten zehn Jahren um fast ein Viertel gesunken.

In Nantes will Emmanuel Macron die Debatte um das Meer als wichtigen Faktor für den Handelszugang, die französische Autonomie und Souveränität wiederbeleben. Frankreich muss natürlich auch und vor allem in Bezug auf die Umwelt und den ökologischen und energetischen Wandel sehr viel tun, um alle diese Berufe auf dem Weg zum Ausstieg aus den fossilen Energien bis 2050 entsprechend zu begleiten.


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