Tag & Nacht

Der ehemalige IWF-Chef wurde Ende des Sommers von Sonderermittlern der Finanzbehörden vorgeladen und in Polizeigewahrsam genommen, um seinen Steuerwohnsitz in Marokko zu erklären.

Der ehemalige Chef des internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, steht im Mittelpunkt eines Ermittlungsverfahrens, das von der Finanz-Staatsanwaltschaft wegen „Geldwäsche und schwerer Steuerhinterziehung“ eingeleitet wurde. Dies meldete Franceinfo am Mittwoch, dem 14. Dezember, unter Berufung auf Justizkreise und bestätigte damit eine Meldung von Le Monde. Die Ermittlungen folgen auf die Enthüllungen der sogenannten „Pandora Papers“, Millionen von Dokumenten, die auf Steuerbetrug in großem Stil hinweisen.

Der Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde laut Franceinfo im Spätsommer unter strengster Geheimhaltung vernommen. Der 73-jährige Dominique Strauss-Kahn wurde von spezialisierten Ermittlern vorgeladen und in Polizeigewahrsam genommen. Er musste erklären, ob er tatsächlich seinen steuerlichen Wohnsitz in Marokko hat, wo er 2013 den Sitz seiner Beratungsfirma „Parnasse international“ eingerichtet hatte.

Die Dokumente der Pandora Papers, die Radio France einsehen konnte, zeigen, dass Dominique Strauss-Kahn fünf Jahre lang von Steuersparmodellen profitierte und dadurch möglicherweise in Frankreich etwa 21 Millionen Euro Steuern nicht bezahlte.

Strauss-Kahns Anwalt Jean Veil erklärte, dass der ehemalige sozialistische Minister und IWF-Chef sehr wohl in Marokko steuerlich ansässig sei, dass er weniger als sechs Monate im Jahr in Paris verbringe und dass sich sein Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Marokko befindet. Er hinterziehe also keine französischen Steuern und habe dies den Ermittlern auch beweisen können. Vor einem Jahr bereits hatte Dominique Strauss-Kahn sich auf Twitter erklärt, dass er seine Steuern in Marokko zahle. Für seinen Anwalt ist der Fall abgeschlossen.


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