Tag & Nacht

Mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris 2024, die vom 26. Juli bis 11. August stattfinden werden, hat Präsident Emmanuel Macron am Montag, dem 15. April, die letzten 100 Tage bis zum Beginn der Spiele eingeläutet. Während einer Veranstaltung betonte er die Sicherheitsmaßnahmen für die geplante Eröffnungszeremonie auf der Seine und enthüllte erstmals die Existenz von Notfallplänen B und C für den Fall einer terroristischen Bedrohung.

Die Zeremonie, die entlang des Flusses in der Hauptstadt stattfinden soll, wird als weltweit einzigartiges Ereignis beschrieben. „Es ist machbar und wir werden es umsetzen“, versicherte Macron in einem Interview mit den Sendern BFMTV und RMC am Bauplatz des Grand Palais, welches mehrere Wettbewerbe der Spiele beherbergen wird.

Notfallpläne bei Bedrohung

Trotz der Vorzüge des Flussszenarios räumte Macron ein, dass alternative Szenarien in Betracht gezogen werden. „Wir haben Pläne B und sogar Pläne C, die parallel vorbereitet werden“, erklärte er. Sollte eine unmittelbare Gefahr bestehen, könnte die Veranstaltung auf den Trocadéro beschränkt oder sogar in das Stade de France verlegt werden, was traditionell für große Veranstaltungen genutzt wird.

Umfassende Sicherheitsmaßnahmen

Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird ein sehr breiter Sicherheitsperimeter eingerichtet, durch das alle Ein- und Ausgänge streng kontrolliert werden. Ursprünglich war geplant, dass 500.000 Zuschauer die Eröffnungszeremonie kostenlos besuchen können, diese Zahl wurde jedoch aus Sicherheitsgründen auf 222.000 reduziert.

Diplomatische Bemühungen und internationale Kooperation

Neben den Sicherheitsvorkehrungen betonte Macron die diplomatische Dimension der Spiele. Er verwies auf Bemühungen, eine olympische Waffenruhe zu erreichen und erwähnte Gespräche mit Chinas Präsident Xi Jinping zur Unterstützung dieses Ziels. Ein Gipfeltreffen am 25. Juli, das in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) stattfinden soll, wird Themen wie Sport, Ernährung und Bildung behandeln, um „unserer Jugend eine bessere Zukunft zu bieten“.

Öffentliches Interesse und innenpolitische Herausforderungen

Trotz der beeindruckenden Vorbereitungen zeigt eine aktuelle Ipsos-Umfrage, dass nur 53 % der Franzosen Interesse an den Spielen bekunden, acht Prozentpunkte weniger als vor sechs Monaten. Zudem äußern viele Befragte Bedenken bezüglich der Fähigkeit Frankreichs, die Spiele reibungslos durchzuführen.

Vertrauen in die Gewerkschaften

In Bezug auf mögliche Streiks während der Spiele äußerte sich Macron zuversichtlich über die Verantwortung der Gewerkschaften: „Ich vertraue auf das Verantwortungsbewusstsein der Gewerkschaften. Sie werden an unserer Seite stehen.“

Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris stehen somit nicht nur im Zeichen sportlicher Exzellenz, sondern auch unter dem Druck, sicherheitspolitische, organisatorische und diplomatische Herausforderungen zu meistern.


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