Tag & Nacht

Paris bereitet sich auf die Olympischen Spiele 2024 vor und plant, das Erlebnis für Metro-Nutzer deutlich zu verbessern. Die RATP, das Pariser Verkehrsunternehmen, testet eine innovative Lösung, um die Menschenmassen in den Zügen in Echtzeit zu messen. Wie genau funktioniert dieses System und welche Vorteile bringt es für die Reisenden?

Das Pilotprojekt befindet sich noch in der Entwicklungsphase, wird aber schon bald auf der Linie 14 der Pariser Metro eingesetzt. Hierbei wird ein mit einer speziellen Kamera ausgestatteter Kasten in den Tunnel vor der Station Châtelet in Richtung Norden installiert. Diese Kamera, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, soll das Passagieraufkommen in jeder Wageneinheit messen.

Gilles Tauzin, der Innovationsdirektor der RATP, erläutert das technische Vorgehen so: „Ein erster Algorithmus analysiert die Struktur des Zuges, erkennt Türen und Fenster. Ein zweiter Algorithmus zählt dann an den Fenstern die Umrisse der Personen, um so die Dichte und damit die Auslastung jeder Wageneinheit zu bestimmen.“ Die gewonnenen Daten werden den Fahrgästen dann über Bildschirme auf den Bahnsteigen angezeigt.

Ein einfaches Farbsystem wird eingeführt, um die Informationen verständlicher zu machen. Grün, Orange und Rot zeigen jeweils den Grad der Auslastung in den einzelnen Wagons an. Zusätzlich wird die Anzahl auch in Zahlen angezeigt, damit auch farbenblinde Personen die Informationen verstehen.

Die Testphase soll Mitte Juni beginnen und drei Monate dauern. Ziel ist es, das System nach erfolgreicher Erprobung auf weitere Stationen der Linie 14 und der RER B auszuweiten. Die RATP hofft, dass durch die genaue Erfassung der Fahrgastzahlen die Verteilung der Passagiere auf den Bahnsteigen verbessert und so ein reibungsloserer Ablauf gewährleistet wird.


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