Tag & Nacht

400.000 Tonnen Talk werden jedes Jahr im Steinbruch von Luzenac in der Ariège abgebaut. Aus diesem „weißen Gold“ werden Farben, Keramiken oder Kosmetika hergestellt.

Hinter den Gipfeln der Pyrenäen, in 1.700 m Höhe, befindet sich der größte Talksteinbruch der Welt. Ein riesiger weißer Zirkus, der sich in der Ariège seit über einem Jahrhundert unter freiem Himmel hinzieht. Ein außergewöhnliches Vorkommen, das für seine Menge und die Reinheit dieses natürlichen Minerals mit seinen besonderen Eigenschaften bekannt ist. „Talk zeichnet sich dadurch aus, dass es das weichste Mineral der Erde ist“, erklärt Lilian Fernandez, Produktionsleiter der Anlage, gegenüber dem Sender France 2. Um das weiße Gold abzubauen, sind von April bis Oktober riesige Bagger im Einsatz. Im Winter verschmilzt das Talkum – ein sogenanntes Schichtsilikat – mit dem Schnee und kann nicht mehr abgebaut werden.

Welche Auswirkungen hat der Talkum-Abbau auf die Umwelt?
Jedes Jahr werden in den Pyrenäen 400.000 Tonnen Talkum abgebaut, das sind immerhin 10 % der Weltproduktion. Aber welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt? Eine von der Staatsanwaltschaft Foix eingeleitete Untersuchung der Wasserqualität unterhalb des Standorts ist im Gange. Drei Naturschutzverbände haben Klage eingereicht, da es nach starken Regenfällen zu Verschmutzungen gekommen sei. Das Unternehmen versichert seinerseits, dass es an der Schaffung neuer Absetzbecken arbeitet. Die industriellen Möglichkeiten für Talk sind weitreichend. Neben der Papier- und Kosmetikindustrie ist Talk auch in Reifen und Plastikteilen von Autos enthalten.


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