Während die Diskussionen um die Rentenreform am Dienstag, dem 15. November, erneut in die Nationalversammlung kamen, geht aus einem Bericht des Rechnungshofs hervor, dass dieses Jahr fast jeder siebte Rentner Verzögerungen bei der Auszahlung seiner Renten hinnehmen muss.
21.000 Neurentner warten noch auf ihre Rente. Das ist die offizielle Zahl, die am Dienstag, dem 15. November, von der Verwaltung bekannt gegeben wurde. Konkret bedeutet das, dass jeder siebte Rentner von Zahlungsverzögerungen betroffen ist. Diese Zahl ist umso alarmierender, als sie nach Meinung des Rechnungshofs „sehr stark unterbewertet“ ist. Am Dienstag ist ausserdem die Rentenreform erneut auf die Tagesordnung der Nationalversammlung gesetzt worden.
Franceinfo erklärt diese Verzögerungen mit dem sogenannten „Schereneffekt“: Die Zahl der Akten steigt immer weiter an, die Zahl der Beamten hält damit nicht Schritt. „Es gibt immer mehr Menschen, die ihren Rentenanspruch geltend machen, und auf der anderen Seite haben wir immer weniger Beschäftigte, die diese Akten bearbeiten können. Also zwangsläufig mehr Akten, weniger Beschäftigte, das blockiert das System“, erklärt Grégory Lenglet, CFDT-Gewerkschaftler gegenüber TF1Info.
Von den 820.000 Fällen, die die Verwaltung in diesem Jahr bearbeitet hat, warten 21.000 Rentner noch auf ihre Auszahlung. Diese Verzögerungen betreffen vor allem weniger wohlhabenden Rentner, da diese häufiger zwischen Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit gewechselt haben.
Die nationale Kasse der Altersversicherung bedauert zwar die Verzögerungen, gibt aber an, dass so eine Situation nicht neu sei. Die Gewerkschaften hingegen kritisieren scharf, dass jeder fünfte Rentner Opfer von Verzögerungen sei.
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