Tag & Nacht

An diesem Wochenende finden in Frankreich neue Aktionen gegen die Verabschiedung der Rentenreform statt.

Die Franzosen, die gegen die Rentenreform und den Einsatz des Artikels 49.3 sind, sind von den Gewerkschaften aufgerufen, am heutigen Samstag, dem 18. März 2023, sich zu mobilisieren und öffentlich zu protestieren.

Die Gewerkschaften rufen für diesen Samstag zu lokalen Protestversammlungen auf.

An einer Protestversammlung auf dem Place de la Concorde in Paris am Freitagabend nahmen mehrere Tausend Menschen teil. Es flogen Wurfgeschosse auf die Polizei. 61 Personen wurden festgenommen.
In Lyon drangen Demonstranten in das Rathaus des 4. Arrondissements ein und legten einen Brand. Eine Immobilienagentur wurde verwüstet. Mülltonnen wurden angezündet.
Die Gewerkschaften der SNCF riefen dazu auf, den Streik „aufrechtzuerhalten“.

Am Montag um 16:00 Uhr wird über zwei Misstrauensanträge in der Nationalversammlung diskutiert und abgestimmt.

Die TotalEnergies-Raffinerie in der Normandie soll an diesem Wochenende von den Streikenden vollständig stillgelegt werden.
Die Gewerkschaft CGT kündigte an, dass die TotalEnergie-Raffinerie in der Normandie ab diesem Wochenende stillgelegt wird. Sie ist eine der Raffinerien, die die Tankstellen in der Region Ile-de-France mit Kraftstoffen versorgt.

Die Gewerkschaften der SNCF rufen dazu auf, den am 7. begonnenen verlängerbaren Streik „aufrechtzuerhalten“ und am kommenden Donnerstag „massiv zu handeln“. Der TER-Verkehr ist in ganz Frankreich weiterhin gestört. 

In mehreren französischen Städten fanden am Freitagabend Kundgebungen statt.
In Straßburg versammelten sich 1.600 Protestierende auf dem Place Kléber. „Auch wir werden durchmarschieren“, skandierten die Demonstranten. Die Präfektur berichtete von „Beschädigungen“ im Stadtzentrum, aber von keinen Festnahmen. In der Innenstadt von Lille marschierten rund 1.000 Menschen, und in Bordeaux löste sich ein Zug von einigen hundert Demonstranten nach kurzem Protest friedlich auf.

61 Festnahmen in Paris 
Mehrere Tausend Menschen versammelten sich am Freitagabend auf dem Place de la Concorde in Paris, um ihren Widerstand gegen die Verabschiedung der Rentenreform durch den Artikel 49.3 auszudrücken. Ein von Demonstranten entfachtes Feuer loderte auf und die Stimmung wurde bei Einbruch der Dunkelheit angespannt. Hunderte von Menschen traten der Polizei in kleinen Gruppen gegenüber und bewarfen sie mit Wurfgeschossen. Die Polizei räumte den Platz gegen 21.30 Uhr. 61 Personen wurden festgenommen.

Gewalt in Lyon: Rathaus verwüstet
Lyon erlebte einen Abend voller Spannungen und Gewalt. Gegner der Rentenreform verwüsteten das Rathaus des vierten Arrondissements. Ein gelegter Brand wurde unter Kontrolle gebracht. Das Rathaus des 1. Arrondissements wurde beschädigt. Eine Immobilienagentur in der unmittelbaren Nachbarschaft wurde verwüstet, berichtet die Zeitung le Progrès. Auf dem Place de la Comédie setzte die Polizei mehrmals Tränengas gegen schwarz gekleidete und vermummte Personen ein. Die Präfektur des Départements Rhône verurteilte „wilde und gewalttätige Versammlungen“. Es wurden Überwachungskameras zerstört, Werbetafeln zerschlagen und Mülltonnen angezündet. Der Bürgermeister von Lyon, Grégory Doucet, verurteilte auf dem Sender BFMTV „mit größter Entschiedenheit diesen Angriff auf ein öffentliches Gebäude“.


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