Tag & Nacht

In den nächsten Tagen werden in mehreren französischen Städten Lautstärke-Messgeräte aufgestellt, die den Lärm von Motorrädern messen sollen. Das allererste wird am Dienstag, 4. Januar, im Departement Yvelines in Betrieb genommen. Die ersten Strafzettel mit 135 € Bußgeld sollen im Laufe des Jahres ausgestellt werden.

Wer hat sich nicht schon einmal die Ohren zugehalten, wenn ein lautes Motorrad vorbeifuhr? Im Chevreuse-Tal (Yvelines) werden die Einwohner im Sommer von Motorengeräuschen gequält, die durch nicht zugelassene Auspuffanlagen oder durch Überdrehen des Motors verursacht werden, berichtet die Zeitung Le Parisien. Um solche Verhaltensweisen und die Lärmbelästigung einzudämmen, wird am Dienstag, dem 4. Januar, in Saint-Lambert auf der D46 ein Radargerät der neuen Generation aufgestelltn.

Akustische Radargeräte sollen in den nächsten Tagen auch in anderen Städten aufgestellt werden: Paris, Nizza (Alpes-Maritimes), Toulouse, Bron (Rhône), Rueil-Malmaison (Hauts-de-Seine), Villeneuve-le-Roi (Val-de-Marne) und Saint-Forget (Yvelines).

Gemäß einem Dekret, das demnächst veröffentlicht werden soll, werden in jeder betroffenen Stadt drei Geräte am Straßenrand installiert, meldet Le Parisien, um „eine automatische Kontrolle des Lärmemissionsniveaus der Fahrzeuge“ durchzuführen.

Nach einer Testphase ab Dienstag folgt im ersten Halbjahr eine Zulassungsphase für das Radargerät. Die Strafverfolgung soll im Laufe des Jahres 2022 beginnen, wobei für Zuwiderhandlungen ein Bußgeld von 135 Euro vorgesehen ist. Diese Radargeräte zielen auf „Verhaltensweisen von Personen ab, die ihr Motorrad oder ihren Roller absichtlich manipulieren“, erklärt der Abgeordnete Jean-Noël Barrot, der das Projekt initiiert hat, auf Anfrage von Le Parisien.

Über den zulässigen Lärmpegel hingegen wurde noch nicht endgültig entschieden. Er wird erst nach Abschluss der Zulassungsphase „je nach den gesammelten Daten“ per Ministerialerlass festgelegt.

Die hohen Dezibelwerten sind ein Thema bei der öffentlichen Gesundheit. Wie die Zeitung Le Parisien berichtete, führt laut dem Observatoire du bruit en Île-de-France zu hoher Lärm dazu, dass die Bewohner der Region Paris fast elf Monate ihrer Lebenserwartung bei ansonsten guter Gesundheit verlieren. Lärm ist aber auch ein wirtschaftliches Thema: Laut der Agentur für den ökologischen Übergang (Ademe) kostet er fast 147 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser Schaden entsteht vor allem durch die gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund von Schlafmangel und dem Wertverlust von lärmbelasteten Wohnungen.


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