Tag & Nacht

Frankreichs Bevölkerung wird voraussichtlich immer älter werden, ohne dass dies durch Geburten ausgeglichen wird.

Älter und weniger zahlreich: So wird die französische Bevölkerung von morgen aussehen. Die Bevölkerung des Landes wird bis 2044 weiter wachsen, aber die demografische Alterung wird sie danach schrumpfen lassen, jedenfalls wenn die Geburtenrate und due Zuwanderung auf ihrem derzeitigen Niveau bleiben, so eine am Montag veröffentlichte Studie des französischen Statistikamtes Insee, die bis 2070 vorausschaut.

Bei dieser Hypothese wird die Zahl der Geburten bis 2035 höher bleiben als die der Sterbefälle. Danach dürfte die Bevölkerung dank der Zuwanderung – trotz eines negativ gewordenen natürlichen Saldos – weiterhin leicht wachsen, bis sie 2044 mit 69,3 Millionen Einwohnern einen Höchststand erreicht. Danach, ab 2044, wird die Zuwanderung nicht mehr ausreichen, um den Überschuss der Sterbefälle gegenüber den Geburten auszugleichen, und die Bevölkerung wird voraussichtlich zu schrumpfen beginnen.

In etwas weniger als 50 Jahren, im Jahr 2070, wird Frankreich voraussichtlich 68,1 Millionen Einwohner zählen. Das sind kaum mehr als die 67,4 Millionen von heute, aber mit einer ganz anderen Altersstruktur: Es wird 5,7 Millionen mehr Senioren über 75 Jahre geben als heute, und umgekehrt 5 Millionen weniger Menschen unter 60 Jahren. Diese Projektionen basieren auf der Annahme, dass die künftige Geburtenrate in etwa auf dem derzeitigen Niveau von 1,8 Kindern pro Frau liegen wird.

Wenn die Geburtenrate auf 2,0 ansteigen würde, hätte Frankreich in fünf Jahrzehnten 4,1 Millionen mehr Einwohner. Wenn die Geburtenrate hingegen auf 1,6 sinken würde, würden 2070 4 Millionen Menschen weniger in Frankreich leben.

Die Ergebnisse können natürlich stark variieren, wenn andere Annahmen bezüglich des Zuwanderung und der Lebenserwartung zugrunde gelegt werden. Dies führt zu einer Gesamtbevölkerung im Jahr 2070, die zwischen 58 Millionen im schlimmsten Fall und 79,1 Millionen im positivsten Fall variiert. Für den näheren Zeithorizont bis 2040 zeichnen die Experten jedoch ein „unausweichliches“ Szenario, nämlich das einer anhaltenden Überalterung der Bevölkerung.

Diese Entwicklung hängt aber „vor allem von der Vergangenheit ab, d. h. von der bereits eingetretenen Entwicklung der Lebenserwartung sowie vom Alter der bereits geborenen Generationen, insbesondere der Babyboomer“, erklären die Autoren der Studie.

Unabhängig davon jedoch wird sich der „demografische Abhängigkeitsquotient“ – d. h. das Verhältnis zwischen den über 65-Jährigen, die überwiegend im Ruhestand sind, und den 20- bis 64-Jährigen, die überwiegend noch erwerbstätig sind – bis 2040 deutlich verschlechtern: Er wird von heute 37 Rentnern auf 100 Erwerbstätige auf 48 bis 53 Rentner auf 100 Erwerbstätige steigen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!